Im Rahmen des Ortsentwicklungsprozesses kann sich die Gemeinde Egenhausen vorstellen, ihre sanierungsbedürftigen Wohngebäude und den Schuppen in der Hauptstraße 38 bis 42 einer anderen Nutzung zuzuführen. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Zukunftsplanung: Egenhausen will auf Innenentwicklung setzen / Bürgerwerkstatt soll mitarbeiten

Statt neue Baugebiete zu erschließen, wollen Gemeinderat und Bürgermeister in Egenhausen das Augenmerk auf den Ortskern richten. Das Gremium hat beschlossen, sich um die Aufnahme Egenhausens ins Landessanierungsprogramm zu bemühen.

Egenhausen. Das Architektur- und Stadtplanungsbüro Künster aus Reutlingen wurde beauftragt, ein schlüssiges Ortsentwicklungskonzept zu erarbeiten, das sämtliche Bereiche des Alltags in einer Gemeinde mit 2000 Einwohnern im ländlichen Raum abdeckt. Wie setzt sich die Bevölkerung von Egenhausen in den nächsten Jahren zusammen? Fühlen sich dort alle Generationen wohl? Was macht ein Ortsbild attraktiv? Wo gibt es Bereiche, in denen ungeahnte Potenziale stecken - und andere Fragestellungen.

Um die Bevölkerung nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen, wird die Möglichkeit eingeräumt am Gestaltungsprozess mitzuwirken. Geplant ist im April die Einrichtung einer Bürgerwerkstatt. Architekt Clemens Künster stellte den Fahrplan der nächsten Monate im Gemeinderat vor. Zuerst würden Mitarbeiter seines Büros durch den Ort gehen, eine Bestandsaufnahme mit Stärken und Schwächen durchführen und unterschiedlichen Themenfeldern zuordnen, die in der Bürgerwerkstatt von mehreren Arbeitsgruppen bearbeitet werden. Abschließend werde man Gruppensprecher wählen, die die Ergebnisse im Mai in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung vorstellen. Was letztlich wann und wie umgesetzt werden kann, soll sodann den Gemeinderat in einer Klausurtagung vor der Sommerpause beschäftigen. Ergebnis soll eine Prioritätenliste sein.

Bürgermeister Sven Holder, der krankheitsbedingt an der jüngsten Sitzung nicht teilnehmen konnte, hatte bereits im Vorfeld die Hoffnung geäußert, dass sich Egenhausen durch das Ortsentwicklungskonzept "zukunftsorientiert aufstellt".

Mit der Aufnahme in das Landessanierungsprogramm, die nach Abschluss des Verfahrens im Oktober beantragt werden soll, können nach Angaben von Künstner Fördermittel in Höhe von 60 Prozent der anfallenden Kosten für anstehende kommunale, aber auch private Sanierungs- und Investitionsmaßnahmen bewilligt werden.