Die Freude an der Grundschule Egenhausen über den Preis und das damit verbundene Geld war groß – unser Bild zeigt Schulkinder mit (von links) Rektor Dirk Seifert, Kreis-Sozialdezernet Norbert Weiser, Gebärdensprachendolmetscherin Annett Bauernheim, Jugendstiftungs-Geschäftsführerin Katrin Zauner, Filialdirektor Hartmut Ludwig, Marktdirektor Ralph Günthner (beide Sparkasse), Bürgermeister Frank Buob und Hauptamtsleiterin Sarah-Jane Stöhr. Foto: Laich Foto: Schwarzwälder-Bote

Grundschule Egenhausen erhält den Jugendförderpreis 2014 / Preisgeld fließt in Kurse und Ausbildung

Von Elisabeth Lawicki Egenhausen. Seit Jahren wird das Thema Inklusion kontrovers diskutiert. An der Grundschule Egenhausen wird es längst umgesetzt.Für Rektor Dirk Seifert war es nie eine Frage, ob ein Kind eine Behinderung hat oder nicht. Er betont den Mehrwert für beide Seiten: Nicht behinderte Kinder würden zum einen lernen, dankbar für ihre Gesundheit zu sein und außerdem soziale Stärken ausbilden. Für das behinderte Kind berge die Inklusion ebenfalls Vorteile. Sie würden gleich behandelt und wie andere Kinder aufwachsen. Sie würden lernen, dass sie alles erreichen können, wenn sie es nur wollen.

Momentan wird an der Egenhauser Grundschule ein stark hörgeschädigter Junge unterrichtet. Seit 2011 besucht er die Schule. In seiner Klasse sitzt eine Gebärdendolmetscherin, die ihn mit unterrichtet und auch den anderen Schülern die Zeichensprache beibringt. So sorgt sie für eine bessere Verständigung.

Die Egenhauser Grundschule wurde bereits in den Jahren 2010/2011 und 2012/2013 mit dem Jakob-Muth-Preis für inklusive Schulen ausgezeichnet. Sie gilt als Vorzeigemodell in diesem Bereich, so dass Rektoren anderer Schulen vorbeischauen, um Näheres in Erfahrung zu bringen.

Nun erhielt die Egenhauser Grundschule von der Stiftung Jugendförderung der Sparkasse Pforzheim-Calw den mit 2500 Euro dotierten Jugendförderpreis 2014. "Das Geld wird in den Gebärdensprachkurs zum einen und in ein Verhaltenstraining zum anderen investiert", kündigte Seifert an und bedankte sich für die Zuwendung und die Anerkennung. der sich gleichzeitig für den Preis bedankte.

Dass die Inklusion eine gute Sache ist, zeige das Beispiel eines gehbehinderten Jungens. Er absolviere mittlerweile seine Ausbildung im Nagolder Sanitätshaus Schaible. Ob er dies ohne den vorherigen Besuch der Grundschule Egenhausen geschafft hätte, sei fraglich. Grundsätzlich werden allerdings die Schulabgänger, egal welche Schule sie im Nachhinein besuchen, gerne gesehen. Vor allem weil sie das respektvolle Umgehen mit allen Menschen kennen. "Auch dies haben wir der Inklusion zu verdanken", so Seifert, der stolz auf alle seine Schüler ist – egal ob, sie mit einer Behinderung zu kämpfen haben oder nicht.