Über die neue Ausstellung in der Heimatstube freuen sich (von links): Gertrud Schmidt, Volker Schuler und Christel Hellwig. Foto: Eisele Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschichte: Neue Ausstellung "Veränderte Lebenswelten 1933 bis 1948" im Rathaus Ebhausen eröffnet

Endlich ist sie fertig, die neue Ausstellung in der Heimatstube im Dachgeschoss des Rathauses von Ebhausen. Nach monatelangen Aufbauarbeiten wurde sie im Rahmen des Café Forums eröffnet.

Ebhausen. Bürgermeister Volker Schuler als Hausherr zeigte sich erfreut, dass durch die neue Ausstellung das Interesse an der Heimatstube weiter steigt. Er betonte das große Engagement von Gertrud Schmidt, die seit Jahrzehnten in mühevoller Arbeit die beiden Heimatstuben von Ebhausen aufgebaut hat und sie im Auftrag der Gemeinde betreut. Unterstützt wird sie dabei seit einiger Zeit vom Verein Forum Ebhausen.

Auswirkungen des Krieges

Bei der Eröffnung konnte Christel Hellwig vom Forum auch Besucher von auswärts begrüßen, die Ausstellungsstücke zur Verfügung gestellt hatten. Ihnen und den zahlreichen Ebhauser Spendern galt ein Dankeschön für die zahlreichen Exponate, welche die Ausstellung bereichern.

Die neue Ausstellung "Veränderte Lebenswelten 1933 bis 1948" zeigt die Lebenswirklichkeit der Ebhauser von damals, auf eine politische Aufarbeitung dieser Zeit wurde bewusst verzichtet.

So ziehen sich die Lebensstationen wie ein roter Faden durch die Ausstellung. Beginnend mit der Trauung, bei der neben der Bibel auch ein Exemplar von Hitlers "Mein Kampf" überreicht wurde, über Kindergarten und Schule wird gezeigt, wie die damals herrschende Ideologie das Leben der Menschen geprägt hat. Die Auswirkungen des Krieges wurden deutlich, als Lebensmittelmarken eingeführt wurden. Durch die Sammlungen des Winterhilfswerks und die Eintopfsonntage wurden Bedürftige unterstützt. Besondere Ausstellungsstücke zeigen den Mangel an allem und den Zwang zum Sparen. Zum Nachdenken regen die berührenden Feldpostbriefe an, die sowohl aus der Heimat an die Front und umgekehrt gesendet wurden. Eindrucksvoll sind auch zwei selbstgefertigte kunstvolle Schatullen mit Intarsien aus Strohhalmen, die ein Kriegsgefangener seiner Frau in die Heimat schickte.

Liste der Gefallenen am Ende der Ausstellung

Die lange Liste der Gefallenen am Ende der Ausstellung und das eindrucksvolle Bild von Ulrich Michel, der als 16-jähriger Luftwaffenhelfer ums Leben kam, weisen auf den Leitsatz der Ausstellung hin: "Die sich des Vergangenen nicht erinnern sind dazu verurteilt, es noch einmal zu erleben."

Die Ausstellung im Dachgeschoss des Rathauses ist mit dem Aufzug zu erreichen und an den Sonntagen geöffnet, wenn das Rathaus-Café geöffnet hat. Die Termine werden bekannt gegeben. Führungen außerhalb dieser Zeit sind jederzeit möglich. Kontakt: Telefon 07458/530 (Gertrud Schmidt) und 07458/ 1372 (Christel Hellwig).