Die Kinder erkundeten in ihren Ferien die Gemeinde Ebhausen. Foto: Forum Ebhausen Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Forum Ebhausen bietet beim Ferienprogramm einen geschichtlichen Rundgang durch die Gemeinde

Eine Gruppe Kinder machte sich beim Ferienprogramm des Forums Ebhausen auf den Weg, um die Geschichte der Gemeinde zu erkunden. Da es seit einiger Zeit den Wetzelweg in Ebhausen gibt, stand diese Familie im Mittelpunkt der Heimat-Tour.

Ebhausen. 14 Kinder machten sich in Ebhausen auf eine Spurensuche: Seit wann ist die Gemeinde besiedelt? Und was hat es mit der Familie Wetzel auf sich, der sogar eine Straße gewidmet wurde? Um das herauszufinden, machten die Kinder gemeinsam mit Betreuern des Forums Ebhausen eine Tour durch die Gemeinde.

Aus römischen Tonscherben, die bei Ausgrabungen für ein Wohnhaus gefunden wurden, lässt sich schließen, dass Ebhausen bereits zur Zeit der Römer besiedelt war. Nach den Römern ließen sich um 300 Alemannen in Ebhausen nieder, Gräber aus dieser Zeit finden sich sowohl im oberen Ort als auch in Wöllhausen. Als die Franken um 800 ihr Herrschaftsgebiet ausweiteten, dürfte sich auch der Ort Ebhausen gebildet haben. Doch erst um 1293 gibt es eine Urkunde, in der der Ort erwähnt wird. Kurze Zeit danach beginnt auch die Zeit der Wetzel, die mehr als 200 Jahre lang die Herrschaft über Ebhausen ausgeübt haben.

Gruppe bestaunt ältestes bewohntes Haus

Burkhardt von Hohenberg überließ dem Geschlecht der Wetzel ein umfangreiches Gehöft mit großen Ländereien. Dazu gehörte auch ein Haus oberhalb der Kirche, das Haus Staiger oder Hechelmachers Haus. Beim Rundgang durch den oberen Flecken, der auf alten Abbildungen wie eine kleine Stadt auf einem Berg aussieht, bestaunten die Kinder auch das älteste heute noch bewohnte Haus Ebhausens. Nicht weit davon entdeckten die Kinder den alten Schlussstein des ehemaligen Rohrdorfer Tors, der in der Mauer neben der Straße eingelassen ist und die damalige Begrenzung des Fleckens ahnen lässt.

Für die Kinder war es ein ganz besonderes Gefühl, als sie auf dem Rasen vor dem evangelischen Gemeindehaus standen. Als sie erfuhren, dass hier in dieser Gegend tief unten im Boden Tonscherben aus der Römerzeit zu finden sind, hätten sie wohl am liebsten zur Grabschaufel gegriffen und gebuddelt. Ähnlich erging es ihnen auf dem Platz, auf dem das Haus Staiger stand. Dass sich hier direkt gegenüber des Kirchturms möglicherweise der Sitz der Wetzel befand, brachte sie zum Staunen.

Am Kirchturm übernahm Edith Olbrich-Basalla die Führung. Sie zeigte den Kindern die drei Grabplatten im Eingang, von denen eine wohl zum Grab eines katholischen Bischofs gehörte. Diese stammt aus der Zeit vor der Reformation, als Ebhausen noch katholisch war. Eine Grabplatte kann einem Wetzel zugeordnet werden, der Schultheiß war und die dritte gehörte zum Grab der Katharina von Hornberg. Oben im Turmzimmer konnten sich die Kinder vorstellen, wie sich die Wetzel wohl gefühlt haben, als sie hier Unterschlupf fanden. Spannend wurde es, als die Gruppe immer höher hinaufging bis zu den Glocken. Diese schlagen zu hören war der Höhepunkt der Besichtigung. Nach so viel Geschichte hatten sich die Teilnehmer eine Spielzeit auf dem Mehrgenerationenspielplatz verdient. Dort klang die Spurensuche gemütlich aus.