Zum 200. Geburtstag der Orgel in der evangelischen Kirche in Ebershardt gab es einen Festgottesdienst. Foto: Kirchengemeinde Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Instrument in der Ebershardter Kirche ist 200 Jahre alt

Mit einem Gottesdienst hat die evangelische Kirchengemeinde Wart-Ebershardt den 200. Geburtstag ihrer Orgel gefeiert. Gekauft hat sie die Gemeinde zwar erst 1872, gebaut wurde sie aber noch deutlich früher. Ihren Dienst tut sie bis heute sehr zuverlässig.

Ebhausen-Ebershardt. Mit dabei beim Gottesdienst waren auch das Bezirkskantorenehepaar Eva-Magdalena und Peter Ammer, sowie Matthias Hinderer aus Wart. Als Vorspiel war eine Paraphrase über "Suo Gan" von Hans-André Stamm (traditionelles Wiegenlied aus Wales), gespielt von Matthias Hinderer, zu hören.

Auch die Geschichte der Orgel ist Thema des Gottesdienstes

Es wurden verschiedene Adventslieder gesungen, die die Organisten begleiteten. Eva-Magdalena Ammer sang das Lied "Nun jauchzet all ihr Frommen" und wurde dabei von Peter Ammer an der Orgel begleitet. Sie studierte mit der Gemeinde auch das Lied "Das Volk, das noch im Finstern wandelt" von Jürgen Henkys (1981) ein.

Zwischen den Liedvorträgen informierte Martin Hinderer über die Geschichte der Orgel. Peter Ammer stellte die Register vor und erklärte, wie die Töne in der Orgelpfeife erzeugt werden und wie unterschiedliche Klangfarben entstehen. Außerdem hielt Pfarrer Andreas Eßlinger eine Kurzpredigt über Psalm 150

Die Geschichte der Orgel ist lang. Sie wurde im Jahre 1872 für 560 Gulden von Joh. Georg Schäfer, Orgelbauer aus Göppingen, gebraucht gekauft und hatte zu dieser Zeit sechs klingende Register auf ein Manual und ein Pedal verteilt. Schäfer musste die Orgel an die Gegebenheiten in Ebershardt anpassen.

Bis zum Jahr 1984 nahm man am Instrument danach keine großen Veränderungen mehr vor. Es wurde nur ein Elektrogebläse eingebaut und die Orgel wurde ab und zu neu gestimmt.

1984 stand eine große Renovierung an. Bei den Arbeiten wurde im Wappenschild der Turmbekrönung die Jahreszahl 1816 freigelegt. Auf Anraten des Orgelsachverständigen der Landeskirche wurde die damals einmanualige Orgel in eine zweimanualige mit fünf zusätzlichen Registern und vier Registern im Pedal umgebaut. Diesen Umbau führte die Firma Weigle aus Echterdingen aus.

Nach 32 Jahren reinigt eine Spezialfirma die Orgel

Nach nunmehr 32 Jahren, die seit dem großen Umbau vergangen sind, hat im Juni 2016 die Orgelbaufirma Rohlf aus Seitzental die Orgel komplett ausgereinigt. Dazu wurden alle Pfeifen entfernt, gereinigt, dann wieder eingesetzt und gestimmt. Größere Schäden wurden bei dieser Ausreinigung nicht festgestellt.