Mitautoren und Mitwirkende freuten sich, dass das Ebershardter Heimatbuch der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Neuerscheinung: Warten auf das Heimatbuch hat sich gelohnt / "Darf in keinem Haushalt fehlen"

Von einem "Zeitdokument aus Geschichte und Geschichten" sprach Ebhausens Bürgermeister Volker Schuler bei der Präsentation des Ebershardter Heimatbuches. Nach Rotfelden und Ebhausen ist Ebershardt jetzt der dritte Ortsteil, dessen Historie in gebundener Form erlebbar wird.

Ebhausen-Ebershardt. Und so zeigte sich der Rathauschef am Wochenende im Ebershardter Bürgersaal schon ein bisschen stolz darauf, "dass wir das erreicht haben" – auch um der Verantwortung für die Geschichte und der Tradition gerecht zu werden.

Zwar wurde das Heimatbuch für Ebershardt erst vier Jahre nach dem 700-jährigen Ortsjubiläum fertiggestellt. Doch machte Bürgermeister Schuler deutlich, dass für die Erstellung eines Heimatbuches Zeit und Geduld nötig seien – und dafür liege jetzt ein schönes und gelungenes Buch vor.

Wie Volker Schuler weiter ausführte, sei die Charakteristik der drei vorliegenden Heimatbücher ebenso vielfältig, wie die Ortsteile selbst. So sei die Ebershardter Chronik gespickt mit zahlreichen historisch fundierten Informationen, in denen sich auch die harte Arbeit auf Flur und Feld widerspiegele, die den Ort geprägt hat.

Besonderer Dank galt dem Historiker Hans-Peter Köpf, der den historischen Teil akribisch bearbeitet hat, doch auch den vielen ehrenamtlichen Mitwirkenden und Mitautoren dankte der Bürgermeister für ihr Engagement.

Ortsvorsteher Jochen Hammann zeigte sich ebenfalls erfreut, dass Ebershardt nun über ein eigenes Heimatbuch verfügt, "mit dem man in die Geschichte des Ortes eintauchen kann". So sei in der Vergangenheit viel passiert im Ort.

Der Ortsvorsteher erinnerte an die Oberamtsbeschreibung aus dem Jahr 1862, wonach Ebershardt "im Allgemeinen fleißige und sparsame Bewohner" habe. Sein besonderer Dank galt Sigrid Schenitzki für ihr große Engagement beim Sammeln von Informationen und Bildern bei den Ebershardter Bürgern.

"Ein Schnellschuss war das Heimatbuch nicht, aber das Warten hat sich gelohnt", erklärte Kreisarchivar Martin Frieß. Und deshalb sollte die Chronik auch in keinem Haushalt des Ortes fehlen, zeigte er sich überzeugt. In seinem Festvortrag unter der Überschrift "Ebershardt und seine Geschichte" beleuchtete der Kreisarchivar einige Schlaglichter der Ortsgeschichte.

Dabei erinnerte Martin Frieß an die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1312, als Ebershardt anlässlich eines Waldverkaufs aus dem Dunkel einer sicher älteren Geschichte trat. Aus einem Lagerbuch aus dem Jahr 1427 des Klosters Reichenbach, in dem Besitz und Einkünfte festgehalten wurden, ist von sieben Lehnshöfen in Ebershardt die Rede. Schließlich geriet der kleine Ort in das Spannungsfeld zwischen Baden und Württemberg, bevor es Ende des 15. Jahrhunderts württembergisch wurde.

Langsam aber sicher stiegen die Einwohnerzahlen. Zählte man Ende des 18. Jahrhunderts knapp 200 Einwohner, waren es im Jahr 1862 schließlich 368 Ebershardter, die in der Oberamtsbeschreibung erwähnt wurden. 700 Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung waren es um die 600 Einwohner.

Umrahmt wurde die Präsentation des Heimatbuches mit Musikstücken von Katrin und Markus Mößner, während die Ebershardter Hirschsänger die "Schwarzwälder Luft" vortrugen.