Die Ebhäuser Bogner haben sich auf dem Gelände in der Nähe von Monhardt am so genannten Clout versammelt Foto: Spathelf Foto: Schwarzwälder-Bote

Bogenschießen: Ebhäuser Bogenschützen treffen sich zum Clout-Schießen in Monhardt / Enge Ergebnisse beim Bogen-Golf

Bei den Bogenschützen aus Ebhausen geht es nicht immer nur darum, den Pfeil ins Gold einer Scheibe zu treffen. Manchmal üben sie ihre Künste auch in Wettkämpfen, die ihren Ursprung in den Zeiten von Robin Hood haben – wie das Clout-Schießen, zu dem sie sich in Monhardt trafen.

Ebhausen/Altensteig-Monhardt (hes). Um ganz genaues Treffen ging es zu Zeiten Robin Hoods meistens nicht, schon gar nicht darum, mit einem Kunstschuss einen Pfeilschaft zu spalten. Die Langbogen aus jener Zeit wurden gebaut, um feindliche Krieger in bis zu 200 Meter Entfernung mit einem Pfeilhagel einzudecken.

Böiger Gegenwind macht manchem arg zu schaffen

Um das zu üben, gab es das Clout-Schießen (Clout = Lappen, Fähnchen). Diese Wettkampfart mit Pfeil und Bogen ist in England mit der 180-Yard-Distanz noch heute Tradition. Dabei wird nicht auf Scheiben, sondern auf im Gras markierte Kreise geschossen. In der Kreismitte steckt eine Fahne, der Clout.

Die Bogenabteilung des Schützenvereins Ebhausen richtet schon seit vielen Jahren im Rahmen ihres internen Fünfzehn-Kampfes so ein Clout-Schießen aus. Traditionsgemäß wird dabei mit Bögen ohne Visier geschossen. Die "Bogner" hatten ihre helle Freude daran, ihre Pfeile mal wieder richtig weit auf die 180 Yards (das sind rund 165 Meter) fliegen zu lassen. In der Damen- und Jugendklasse wird auf 140 Yards (125 Meter) geschossen. Das "richtig weit" verdanken die Akteure Landwirt Rolf Kirn, der für einen Tag eine große Wiese in Monhardt für diese Veranstaltung zur Verfügung stellte.

Nach zwei Proberunden landeten dann immer mehr Pfeile im Kreis rund um die Fahne. Der böige Gegenwind machte allerdings manchem doch sehr zu schaffen,so dass immer wieder ganze Serien von Pfeilen knapp vor dem großen Kreis landeten.

Die genaue Punkte-Wertung (von eins bis fünf) wurde mit Hilfe einer Schnur mit entsprechenden Markierungen ermittelt. Nach sechs Durchgängen zu je sechs Pfeilen wurden die Punkte addiert.

Auf der 180-Yard-Distanz siegte Helmut Spathelf mit 68 Punkten vor Christoph Preuß (65) und Jochen Züffle (42). Bei der 140-Yard-Distanz konnte der Wind die Pfeile weniger ausbremsen. So kam Nicole Pohl auf starke 110 Punkte und belegte den 1. Platz, gefolgt von Susi Ressler (90) und Uschi Löffler (56).

Zur Einstimmung auf diesen Wettkampf hatten die SVE-Sportler eine Runde Bogen-Golf mit sechs Bahnen geschossen. Angelehnt an den Golf-Sport muss hier auf ganz unterschiedlichen Entfernungen zwischen 130 und über 300 Metern jeweils eine kleine zylinderförmige Scheibe getroffen werden. Dort wo der erste Pfeil landet, wird der nächste geschossen. Wenn es gut läuft, kann der Treffer auch mal schon beim zweiten Schuss gelingen, meistens braucht man aber drei oder vier Schüsse. Auf dem weitläufig gesteckten Parcours in Monhardt, von dem alle Akteure begeistert waren, war man dann fast zwei Stunden unterwegs.

Die Ergebnisse lagen ganz eng zusammen. Die fünf Besten hatten allesamt die sechs Bahnen mit 18 Schüssen absolviert. Bei Punktgleichheit entscheiden die zusätzlich notierten Zentrumstreffer über die Platzierung. Somit siegte Christoph Preuß mit fünf Zentrumstreffern vor Harald Schmollinger (4), Helmut Spathelf (3), Thomas Calmbacher (2) und Alexander Seeger (1). Je nach Platzierung in den beiden Wettbewerben gibt es dann für alle Starter und Starterinnen auch Punkte für den 15-Kampf. Aus der Gesamt-Punktzahl dieses Tages wird der "Kombinations-Sieger Golf und Clout" ermittelt. Der dafür ausgesetzte Wanderpreis ging mit 23 Punkten an Christoph Preuß. Knapp dahinter landeten Helmut Spathelf (22) und Harald Schmollinger (20).

Bei der abschließenden Siegerehrung gab es auch noch einen Preis für den besten Jungschützen. Alexander Seeger hatte sich diesen mit 15 Gesamtpunkten redlich verdient, zumal er freiwillig bei den 180-Yard-Schützen angetreten war. Der Sonderpreis für den jüngsten Teilnehmer ging an Conrad Züffle.