In den Fall des langzeiterkrankten Dunninger Bürgermeisters Stephan Kröger kommt Bewegung. Foto: Schönfelder

Landratsamt will langzeiterkrankten Bürgermeister endgültig entlassen. Mit Kommentar

Dunningen - In den Fall des langzeiterkrankten Dunninger Bürgermeisters Stephan Kröger kommt Bewegung. Das Landratsamt Rottweil beabsichtigt, ihn nach einem Jahr im Krankenstand endgültig aus dem Dienst zu entlassen.

Dies kündigte die Behörde in einem Schreiben an, das am Wochenende auf den Weg gebracht wurde. Kröger wurde damit gleichzeitig ein Monat Zeit eingeräumt, sich zu den Absichten des Landratsamts zu äußern. Damit geht die Behörde, wie der Erste Landesbeamte Hermann Kopp bestätigte, nicht mehr davon aus, dass der kranke Schultes in absehbarer Zeit wieder dienstfähig wird und ins Dunninger Rathaus zurückkehrt.

Bevor die Entscheidung der Entlassung allerdings endgültig gefällt werde, habe Kröger das Recht, auf das Schreiben zu reagieren, stellte Kopp klar.

Wenn sich Kröger nicht äußere, werde ihn das Landratsamt als Rechtsaufsicht nach Ablauf eines Monats entlassen, kündigte Kopp an. Sollte Kröger allerdings reagieren, werde sich das Landratsamt mit dessen Einlassungen beschäftigen und prüfen, ob sie stichhaltig sind.

Inzwischen hat der Bürgermeister ein Jahr im Krankenstand verbracht. In der vorigen Woche hatte er nicht einmal mehr eine Krankmeldung geschickt. Zudem zog sich die abschließende Bewertung einer vom Landratsamt angeordneten amtsärztlichen Untersuchung hin. Kröger zeigte sich augenscheinlich nur mäßig kooperativ, so dass er es dem Landratsamt erschwerte, zu einer endgültigen Entscheidung zu kommen. Letztendlich wird ihm diese dennoch in dem Schreiben angekündigt.

Kommentar: Klare Kante

Von Peter Schönfelder

Das Landratsamt zeigt klare Kante, wie es in Norddeutschland heißt. Stephan Kröger droht die Entlassung. Das hat sich der gewählte Bürgermeister der Gemeinde Dunningen allerdings selbst zuzuschreiben. Stephan Kröger hat es ein Jahr lang versäumt, für jene Transparenz zu sorgen, die einem öffentlichen Amt zukommt. Er ließ nicht nur jene Bürger, die ihn gewählt haben, im Regen stehen, sondern war wohl auch dem Landratsamt gegenüber nicht sonderlich auskunftsfreudig. In Dunningen kam das als ein Verzögern und Taktieren an. Dort weint ihm inzwischen niemand eine Träne nach. Dabei hatten die Dunninger Kröger bei seiner Wahl einen großen Vertrauensvorschuss gewährt. Den hat er nach und nach verspielt. Jetzt erhält er die Quittung. Vielleicht wird Kröger noch versuchen, die Entlassung hinauszuschieben. Nützen wird es ihm am Ende nichts.