Der Eigenbetrieb "Seniorenzentrum", hier das "Haus am Adlerbrunnen" in Dunningen schrieben im Jahr 2014 rote Zahlen. Foto: Schönfelder Foto: Schwarzwälder-Bote

Kämmerer Lothar Kopf stellt Betriebsausschuss die Zahlen vor / Nachfrage nach betreutem Wohnen wieder gut

Von Peter Schönfelder

Dunningen. Der Eigenbetrieb "Seniorenzentrum" schließt das Jahr 2014 mit einem Verlust von rund 80 000 Euro ab. Das sagen die Zahlen aus, die Kämmerer Lothar Kopf dem zuständigen Betriebsausschuss in seiner Sitzung am Montag vorlegte.Diesen Verlust muss die Gemeinde, allerdings nach Abzug der Abschreibungen in Höhe von rund 35 000 Euro, aus dem Haushalt ausgleichen. 45 000 Euro beträgt dieser Verlust aus der laufenden Betriebstätigkeit. Die aufgelaufenen Abschreibungen werden auf neue Rechnung vorgetragen. Soweit waren die Zahlen normal und damit wenig Aufsehen erregend.

Der Eigenbetrieb bewirtschaftet und verwaltet die beiden Seniorenwohnanlagen in Dunningen (Haus am Adlerbrunnen) und den Eschachtreff in Seedorf. Das Dunninger Seniorenzentrum besteht aus 26 betreuten Altenwohnungen mit den verschiedenen Gemeinschafts- und Versorgungseinrichtungen sowie Verwaltungsräumen.

Ein Seniorentreff und Räume für 15 Tagespflegesätze gehören ebenfalls dazu. Die Bewohner der betreuten Altenwohnungen werden von der Sozialstation St. Martin und der Sozialstation versorgt. Die Betriebsträgerschaft der 15 Tagespflegeplätze hat ebenfalls die Sozialstation übernommen.

Die Einrichtung in Seedorf umfasst 14 Wohnungen einschließlich der notwendigen Versorgungseinrichtungen. Die Einrichtung wird wie in Dunningen von der Sozialgemeinschaft und der Sozialstation gemeinsam geführt.

Aus der Sicht von Lothar Kopf sind im laufenden Jahr keine größeren Investitionen geplant. Dass eventuell die eine oder andere Reparatur anfallen könne, dagegen sei man nicht gefeit. Es sei jedoch schon jetzt abzusehen, machte der Kämmerer klar, dass künftig finanzielle Mittel für die Substanzerhaltung in den Haushalt eingestellt werden müssten, um gewappnet zu sein.

Der laufende Betriebschließt mit einem Minus ab

In der Erfolgsrechnung lässt sich gut nachvollziehen, wie sich Gewinne und Verluste aus dem operativen Geschäft zusammensetzen. So muss ein Großteil der Mieteinnahmen (rund 150 000 Euro) an die Eigentümer der Wohnungen (rund 138 000 Euro) weitergereicht werden. Den Erlösen aus der Bewirtschaftung stehen höhere Bewirtschaftungskosten gegenüber. Von der nicht unbeträchtlichen Betreuungspauschale (45 400 Euro) gehen 40 Prozent an die Sozialstation. Bauhofleistungen und Hausmeister schlagen mit 24 000 und rund 16 000 Euro zu Buche. Auch die Verwaltungsaufwendungen übersteigen die Einnahmen um rund 30 000 Euro.

Am Ende summieren sich die Einnahmen und Ausgaben schließlich auf einen Gesamtverlust in Höhe der bereits genannten 80 000 Euro.

Dennoch hatte Kopf, betrachtet man den so genannten Erfolgsplan, bei den meisten Posten fast eine Punktlandung hingelegt. Aus dem Rahmen fallen lediglich verschiedene Wartungsarbeiten in beiden Häusern. So wurden in Dunningen neben Türen und dem Aufzug die Glasfassade instandgesetzt und die Westfassade saniert. In Seedorf mussten außer Türen und Aufzug die Heizungsregelung und die Abdeckungen der Balkonbrüstungen gemacht werden. In beiden Häusern wurden Rauchmelder installiert.

Indes, mit der Übernahme des Abmangels durch die Gemeinde, was nichts weiter als eine Subvention darstelle, so Kopf, könnte die Gemeinde bald an die Grenzen des Europäischen Rechts stoßen, da Eigenbetrieben wirtschaftliches Handeln nur in Ausnahmefällen erlaubt sei. So übernehme die Gemeinde in Dunningen eine Mietgarantie, wenn eine Wohnung leerstehe, in Seedorf immerhin die halbe Mietgarantie. Wenn der Jahresverlust weiter ansteige, müsse man deshalb gegensteuern.

Insgesamt jedoch gab sich der Kämmerer bei einem Blick in die Zukunft optimistisch. Die Nachfrage nach betreuten Wohnungen sei wieder gut. Die Anlagen seien vermietet, es gebe auch weitere Anfragen. Der Betriebsausschuss nahm die Jahresrechnung 2014 zustimmend zur Kenntnis.