Obwohl das Meiste schon bekannt war, waren sehr viele Interessierte zur Informationsveranstaltung in die Seedorfer Turn- und Festhalle gekommen. Foto: Schönfelder Foto: Schwarzwälder-Bote

Unaufgeregte Informationsveranstaltung zur Sanierungsmaßnahme in der Turn- und Festhalle

Von Peter Schönfelder Dunningen. Was sein muss, muss sein. Unaufgeregt verlief am Montagabend die Informationsveranstaltung zur Sanierung der Ortsdurchfahrt (OD) in Seedorf. Aber das Interesse in der Bevölkerung war groß, wie die gut besetzte Turn- und Festhalle zeigte. Just am Morgen desselben Tages war der Startschuss gefallen zu dieser Baumaßnahme, die längst fällig war und die Gemeinde eine ordentliche Stange Geld kosten wird. Sicherlich verlangt sie den Anliegern auch eine Menge Geduld und Verständnis ab.

Bürgermeister Gerhard Winkler fasste noch einmal die fast siebenjährige Vorgeschichte der Sanierung der Seedorfer Ortsdurchfahrt zusammen. Seit 2007 habe sich die Gemeinde Dunningen bemüht, im Zuge der geplanten Fahrbahnerneuerung der OD durch das Land möglichst zwei Kreisverkehre in der Maßnahme unterzubringen. Aber selbst einen wollte das Land nicht zahlen, da aus seiner Sicht keine Notwendigkeit vorliegt. So muss die Gemeinde den einzigen Kreisverkehr, der die Kreuzung an der Ortsverwaltung ersetzt und der als Abschluss der OD-Sanierung im kommenden Frühjahr entstehen soll, finanziell allein schultern. Aber die Planung verlief nicht glatt. Es gab Probleme mit dem Grunderwerb, und auch die Ausgestaltung der vorgeschriebenen Querungshilfe am Kreisverkehr machte Schwierigkeiten (Stichwort: Mobiler blauer Pfeil). Mit einem eigenen Bebauungsplan war der Kreisverkehr schließlich in trockenen Tüchern.

Dann brachte die Ausschreibung die nächste "böse Überraschung". Statt wie geplant 1,3 Millionen musste die Gemeinde für ihren Anteil an der Maßnahme nun 1,8 Millionen Euro zahlen. Der Gemeinderat musste überplanmäßige Ausgaben genehmigen.

Wilfried Baiker vom Rottweiler Ingenieur- und Planungsbüro erläuterte noch einmal die Einzelmaßnahmen. Das Land wird den Straßenbelag erneuern und verstärken. Statt wie bisher zehn Zentimeter (Baiker: "Das ist jenseits jeder Norm.") wird der Belag am Ende 22 Zentimeter dick sein. Die Gemeinde Dunningen wird Kanal und Wasserleitung sanieren und teilweise erneuern. Zudem werden die Gehwege gepflastert und die Straßenbeleuchtung auf moderne LED-Technik umgestellt. Fürs schnelle Internet wird über die gesamte Sanierungsstrecke ein Leerrohr für Medien gelegt.

Eine gute Nachricht hatte Gerhard Winkler. Für den Bereich des Kindergartens, wo bereits ein Zebrastreifen ist, wurde eine Druckampel genehmigt, die für die Kinder das Überqueren der Straße sicherer macht.

Außerdem werde er sich im Kreistag bemühen, dass in der Freudenstädter Straße aus Richtung Dunningen eine stationäre Geschwindigkeits-Messanlage (Starenkasten) aufgestellt werde. Auch die EnBW und die Stadtwerke Schramberg werden sich an die Maßnahme anhängen. So werden Dachständer entfernt und Erdkabel gelegt. Auch über die Frage neuer oder zusätzlicher Hausanschlüsse soll mit den Anliegern gesprochen werden. Der Vertreter der EnBW, Thomas Denz, bot sich für sein Unternehmen als Ansprechpartner an. Ansprechpartner bei der Gemeinde ist Kämmerer Lothar Kopf. Bedenken gab es aus dem Publikum zum geplanten Pflasterbelag der Gehwege. Stolperfallen seien programmiert, und im Winter sei das Pflaster sehr glatt für Rollator- oder Rollstuhlfahrer. Margarita Marte beruhigte allerdings. Nach ihrer Erfahrung sei das Pflaster weniger glatt als der alternative Asphaltbelag.

Gerhard Winkler betonte, dass Geschäfte und Dienstleister in Seedorf über die Dauer der gesamten Baumaßnahme erreichbar seien. Engpässe würden sicher auftreten, aber er hoffe auf das Verständnis der Betroffenen. Aus der Mörikestraße, Teil der Umleitungsstrecke, gab es schon Klagen über zu hohes Tempo der Autofahrer. Winkler will bei der Polizei verstärkte Geschwindigkeitskontrollen beantragen. Auch weitere Fragen zu dem einen oder anderen Detail waren bald beantwortet. Die Maßnahme selbst soll im August kommenden Jahres beendet sein.