Schon einige Jahre auf dem Buckel und immer noch heiß begehrt: das Alte Schulhaus in Lackendorf. Sollen hier Flüchtlinge einziehen oder lieber der Kindergarten? Die Diskussion verlief zeitweise sehr emotional. Archiv-Foto: Schönfelder Foto: Schwarzwälder-Bote

Rückblick: Hirts Bilanz mit Licht und Schatten / Jetzt perspektivisches Denken gefragt

Von Peter Schönfelder

Dunningen-Lackendorf. Ein relativ zufriedenes Jahr 2015 bilanzierte Lackendorfs Ortsvorsteher Hermann Hirt in der Sitzung des Ortschaftsrats am Montagabend.

Zwar sei es nicht gelungen, alle gewünschten Dinge zu erreichen, aber mit der weiteren Erschließung des Baugebiets Stockäcker/Bösinger Weg und der Sanierung der Eschachbrücke am Friedhof seien wichtige Schritte gemacht worden.

Am Anfang seines Rückblicks, der mit der Melodie zu "Also sprach Zarathustra" vielleicht eine Spur zu bombastisch geriet, stand der Dank. Hirt dankte zunächst der Verwaltung, an der Spitze mit Bürgermeister Stephan Kröger, sowie den beiden Amtsleitern Siegfried Braun und Lothar Kopf, die besonders in den vergangenen Monaten Außerordentliches geleistet hätten. Auch Bürgermeister-Stellvertreterin Inge Erath habe mit großem Engagement die ihr durch die Erkrankung Krögers zugefallene Aufgabe angepackt. Nadine Erath mache in der Lackendorfer Ortsverwaltung "einen guten Job".

Ebenso dankte er dem Bauhof für seinen unermüdlichen Einsatz. Wichtig sei die Rolle der Vereine für das Gemeindeleben in Lackendorf. Und der Kindergarten schaffe es, mit wenig viel zu leisten, so Hirt weiter.

Leider sei in den Haushalt 2016 nicht alles Wünschenswerte aufgenommen worden. Umso mehr gelte es, Prioritäten zu setzen und Perspektiven zu entwickeln.

Positiv vermerkte Hirt die begonnene Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED, die Sanierung der Eschachbrücke und die Entwicklung im neuen Baugebiet. Man werde das Thema der Reduzierung der Fläche, die rechnerisch an Seedorf abgegeben werde, noch einmal aufgreifen, kündigte Hirt an.

Die Frage der Unterbringung des Kindergartens im Alten Schulhaus sei durch die Flüchtlingsdiskussion noch einmal zu einem Thema geworden, dass viele Lackendorfer bewege, sagte Hirt weiter. Zwar weise der Ortsteil keine hohen Kinderzahlen auf, aber dies werde sich in seiner Erwartung mit der Bebauung des Wohngebiets ändern. Auf alle Fälle sei jetzt die Erarbeitung einer Konzeption für den Kindergarten im Alten Schulhaus auf den Weg gebracht.

Einigen Raum nahmen in seinem Jahresrückblick auch die Aktivitäten der Lackendorfer Vereine ein. Seine Beispiele reichten von der Fasnet bis zur Tälemeisterschaft.

Hirt kündigte an, dass im kommenden Jahr die Sanierung der Lackendorfer Ortsdurchfahrt auf der Agenda stehe. Und er kam noch einmal auf den Bürgertreff zu sprechen, der, diesmal in der Lackendorfer Eschachtalhalle, sehr gut besucht gewesen sei.

In den kommenden Jahren gelte es, in Infrastruktur-Projekte in Lackendorf zu investieren, forderte Hirt am Ende seines Rückblicks. Es gehe darum, in die Zukunft zu blicken und die Entwicklungsmöglichkeiten im Ortsteil zu erkennen. Zudem, so Hirt, gehörten in seinen Augen mehr gesamtgemeindliche Einrichtungen nach Lackendorf.

Ortsvorsteher und Ortschaftsrat hatten sich im abgelaufenen Jahr in mancher Diskussion überaus kämpferisch gegeben. Vielleicht klang Hirts Vortrag deshalb mit der Musik zu "Rocky" aus.