Die Garden zeigen ihrem Heimpublikum, weshalb sie beim Wettbewerb in Straßberg so gut abgeschnitten haben. Fotos: Schnekenburger Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnetsball: In der Eschachtalhalle übernehmen zwei Clowns die langjährige Rolle des obersten Frackträgers

In diesem Jahr ist nicht alles anders, an einer entscheidenden Stelle aber hat sich eine gravierende Veränderung ergeben: Drei Jahrzehnte führte Alwin Staiger durch den Baronenball in Lackendorf. Damit ist jetzt Schluss.

Dunningen-Lackendorf. Für den umtriebigen und engagierten Chef der Baronengilde hat es gewissermaßen einen "Schuss vor den Bug" gegeben. So darf Alwin Staiger den Ball erstmals aus der "ersten Reihe" im Saal erleben. So ganz kann er allerdings nicht abschalten. Es gibt immer ’was, das man noch geschwind anders organisieren könnte, man müsste noch nach diesem und jenem schauen... und stellt dann doch beruhigt fest, dass auch Dichaela und Matthias Renz, die als Clownduo die Moderation übernehmen, die Sache im Griff haben. So bleibt es bis zum Finale beim Logenplatz mit Gattin.

Die beiden und viele andere Besucher in der Eschachtalhalle erleben ein buntes Programm, bei dem nicht ohne Grund die Garden eine ganz große Rolle spielen. Unlängst haben Teenie- und große Garde in Straßberg bei einem Wettbewerb ziemlich gute Figur gemacht. Weshalb, das zeigen sie beim Baronenball ihrem Publikum gerne. Los geht’s allerdings ganz traditionell mit dem Einmarsch der Narren. Nach dem Gardetanz der Teenies führen die Härlegeister ihren Tanz auf. Dann ist die große Garde mit dem Gardetanz am Start.

"Neues vom Kohlenbühl" hat Evelyn Flaig zu berichten und erzählt den Besuchern von einer Bio-Gesichtsbehandlung für Männer. Dann ist die Teenie-Garde wieder an der Reihe. Ihre "Amadeus"-Choreografie begeistert das Publikum.

Die Moderatorenclowns haben unterdessen nicht nur den ein oder anderen Witz zur Überleitung parat, sondern verpacken auch kleine Narrenstückle süffisant in den Moderationen. "Das neueste vom Clownexpress" ist allerdings ihre Plattform. Hier lassen sie das Jahr noch einmal Revue passieren, erzählen, mal genüsslich ausbreitend, mal knapp und knochentrocken, was in den vergangenen Monaten so alles schief gelaufen ist bei den Lackendorfern. Und es einiges zu erzählen.

Der großen Garde bietet das die Möglichkeit, sich auf den Showtanz vorzubereiten, der relativ ruppig als Piratensaga beginnt, und mit zauberhaften Bildern endet. Dass das möglich ist, verdanken die Baronen den Gardeleiterinnen, die teilweise seit Jahren engagiert arbeiten. Zu dritt haben sie für sich selbst eine Geschichte entwickelt: Als "Pink Rollers" flitzen oder ächzen sie, in Anlehnung an die Bahn, über die Bühne. Und nach einigen Anlaufschwierigkeiten – die neue Technik ist manchmal mehr Fluch als Segen, ist auch die Musik für den Tanz der Spielvereinigung Stetten-Lackendorf da. Als Schotten sind sie dieses Jahr unterwegs, und man muss sie mögen, nicht nur, wenn sie ihr Röckchen heben.

Neu und doch uralt im Programm ist eine Abordnung des Musikvereins. Letztmals bei einem Baronenball war er noch im alten Schulhaus zu Gast. In der Eschachtalhalle ist gewissermaßen Premiere. Und doch ist der Auftritt nicht nur ein willkommener Stimmungsbringer, sondern auch eine kleine Brücke in die zukunft: Dann wollen die Lackendorfer wieder ein bisschen mehr Baronenball wie früher feiern.