Lustig ironische Notlügen, um verzwickte Diskussionen mit Kindern zu bestehen, präsentierte Nina Massek ihrem Publikum Foto: Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Veranstaltung: Lesung mit Nina Massek kommt bei Zuhörerinnen gut an / Mütter bleiben fast unter sich

"Eine Mama am Rande des Nervenzusammenbruchs" lautet der Titel des Buches, aus dem die Schriftstellerin Nina Massek, auch bekannt als Bloggerin Frau Mutter, in der Aula der Eschachschule las.

Dunningen. Offensichtlich sprach der Titel die ins Auge gefasste Zielgruppe an, denn das erfreulich große Publikum bestand fast ausschließlich aus Frauen, hauptsächlich jungen Müttern. Diese waren wohl nicht gekommen, um Lebens- und Erziehungshilfe in Form von pädagogisch fundierten Ratschlägen zu bekommen, vielmehr erwarteten sie von dem Untertitel des Werks "20 wunderbare Flunkereien, die Eltern das Leben erleichtern" das, was sie auch tatsächlich geboten bekamen: einen vergnüglichen Abend mit heiter-ironischen Geschichten über den alltäglichen Wahnsinn des Zusammenlebens mit den geliebten Kindern.

Peinlich und komisch

Die Mütter zeigten in ihren Reaktionen immer wieder, wie sie sich an selbst erlebte und durchlittene Situationen erinnert fühlten, etwa den täglichen Kampf, die Kleinen zeitnah zu Bett zu bringen, sodass sie auch dort bleiben. "Ich liebe meine Kinder sehr", beteuert die Autorin, "nur manchmal nachts nicht, denn irgendwann muss auch einmal Ruhe sein oder Zeit für die Zweisamkeit mit dem Ehemann".

Peinlich, aber auch komisch wird es dann, wenn man vom Nachwuchs beim Sex erwischt wird. Doch auch hier hält die Autorin nicht ganz ernstgemeinte Ratschläge bereit, eher charmante Notlügen, mit denen man als Mutter ein bisschen stressfreier durchs Leben kommt. "Mir war kalt, und Papa musste mich wärmen."

Was kann man tun, wenn das Lieblingsspiel des Erstgeborenen darin besteht, seine kleine Schwester zu ärgern bis sie schreit? Wie wehrt man den bei allen Kindern früher oder später aufkommenden Wunsch nach einem Haustier ab? Die Notlüge von der Tierhaarallergie wird spätestens dann fragwürdig, wenn die kleinen Racker dann eben mit ihrem Wunsch auf eine Schildkröte oder gar einen Goldfisch ausweichen. Nach eineinhalb unterhaltsamen Stunden stellte Nadja Broghammer von der Schul- und Gemeindebücherei, die zu der Lesung geladen hatte, fest, dass die Wahl-Berlinerin Massek die Erlebniswelt des Publikums getroffen und vielen anwesenden Müttern aus dem Herzen gesprochen hatte.