Die in Seedorf bisher im Bereich der Aluminiumoberflächentechnik tätige Firma Eico hat ihren Betrieb im Zuge eines Insolvenzverfahren eingestellt. Foto: Merz Foto: Schwarzwälder-Bote

Wie geht es mit einstiger Flakhalle weiter? / Daimler entwickelte dort 1944 kriegswichtige Bestandteile

Dunningen-Seedorf (rm). Verkehrsmäßig relativ still ist es in der Seedorfer Bergstraße geworden, nachdem die bisherige Metallbearbeitungsfirma Eico Insolvenz anmelden und der Betrieb zwischenzeitlich in aller Stille auch seine Fertigung einstellen musste.

Von Lauterbach siedelte das Unternehmen im Jahr 1979 nach Seedorf in die ehemalige Flakhalle über, in der bislang die Firma Allert produziert und ihren Betrieb nach Oberndorf verlagert hatte.

Dies ist nun der vierte verarbeitende Betrieb der in dieser unter dem Zweiten Weltkrieg im Zuge eines in der Gegend gegen Frankreich gerichteten Bunkersystems errichteten Flakhalle untergebracht war.

Zunächst war es der Daimler-Benz-Konzern, der im Kriegsjahr 1944 eine Kleinstniederlassung ansiedelte, um dort unter strengster Geheimhaltung eine Entwicklungsabteilung für kriegswichtige Bestandteile zu betreiben. Nach Kriegsende wurde dieser Bereich wieder nach Untertürkheim zurückverlagert.

Danach diente die "Halle", wie sie heute noch von der älteren Generation bezeichnet wird, als Turnsaal für den Sportverein und als Flüchtlingsauffanglager. Ab dem Jahre 1955 zog die von Ostdeutschland angesiedelte Volkstedter Porzellanmanufaktur dort ein, die aber nach nur acht Jahren aus wirtschaftlichen Gründen den Betrieb nach Irland verlegen musste. Doch schon im Jahre 1963 nahm das Ehepaar Allert ihre mechanische Werkstatt von Leinfelden in das leer stehende Gebäude und weitete diese Schritt für Schritt zu einer bis heute gut florierenden Metallwarenfabrik aus.

Nun fragt man sich am Ort natürlich, wie es mit der "Halle" weitergehen wird.