Die Weiterentwicklung der Dunninger Schullandschaft steht auf der Agenda. Nicht nur Rainer Pfaller (links) beschäftigt sich mit dem Thema. Fotos: Schönfelder Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister Winkler und Rektor Pfaller wollen Dunningens Schullandschaft modernisieren

Von Peter Schönfelder Dunningen. Das schulische Angebot einer Gemeinde wird in den kommenden Jahren eines der entscheidenden Kriterien sein, nach dem junge Eltern ihren Wohnort auswählen. Davon sind Dunningens Bürgermeister Gerhard Winkler sowie der Rektor der Grundschule Dunningen, Seedorfs Ortsvorsteher Rainer Pfaller, zutiefst überzeugt.

Die Ganztagsangebote der Schulen würden von den Eltern stark nachgefragt, ja geradezu erwartet, so Pfaller im Gespräch mit unserer Zeitung. "Es hat sich schnell sogar eine Art Anspruchsdenken entwickelt. Diese Rasanz war nicht von Anfang an zu erwarten." Stolz ist Pfaller, dass die Grundschule in Seedorf bereits vor Jahren eine Vorreiterrolle übernommen habe. "Wir haben sogar Anfragen von anderen Schulen, wie wir was anbieten."

Im Schulprofil präsentiere sich die Grundschule als GTO, als "teilgebundene Ganztagsschule in offener Angebotsform", so Rainer Pfaller, und trage so der geänderten Lebenswirklichkeit in vielen Familien Rechnung. Bereits vor sieben Jahren habe man die Weichen gestellt und die Grundschule mit der Aufarbeitung von Sanierungsrückständen "aus dem Dornröschenschlaf geweckt".

Gleichzeitig sei die Zusammenarbeit mit den Kindergärten verstärkt worden, um einen bruchfreien Übergang vom Kindergarten in die Schule zu gewährleisten. Die Schule sei inzwischen immer stärker als Erziehungspartner gefordert. Der Unterricht werde in Zukunft immer mehr individualisiert werden.

Die Zukunft bedeute ein Abrücken vom Frontalunterricht in einem bestimmten Klassenraum hin zum so genannten Lern-Atelier, offenen flexiblen Räumen mit Lerninseln und einer modernen Medienausstattung. Erwartet würden ebenso Kernzeiten-, Hausaufgaben- und Ferienbetreuung.

All dies verlange natürlich nach einem hochmotivierten und engagierten Kollegium, räumte Pfaller ein, zeigte sich aber auch überzeugt, dass er über ein solches verfügt. Für den eingeschlagenen Weg sei allerdings auch ein erweitertes Raumangebot vonnöten. "Die Grundschule ist räumlich gut ausgestattet, aber wir stoßen an Grenzen", so Pfaller.

Bürgermeister Gerhard Winkler lenkte in diesem Zusammenhang den Blick auch auf die Eschachschule. Auch hier gebe es im Hinblick auf eine Entwicklung in Richtung einer zweizügigen Gemeinschaftsschule Nachholbedarf. Er hoffe, dass der geplante Erweiterungsbau 2014 in Angriff genommen werden könne. "Wir hoffen auch, dass sich das Land personell stärker engagiert, damit wir unsere Ziele erreichen." Immerhin weiß Winkler, dass er im Schulamt auf offene Ohren trifft. Dort riet man ihm sogar, offensiv mit dem Angebot der Schulen zu werben, also "standortbezogener" gegenüber den Eltern zu argumentieren.

Auch Winkler sieht die wachsende Konkurrenz der einzelnen Schulstandorte untereinander und will sich dem stellen, denn: "Aus einem ehemals weichen Standortfaktor ist längst ein harter geworden. Die Eltern stimmen mit den Füßen ab. Einen weiteren Schlüssel sieht Winkler in einer Öffnung der Schulen nach außen, indem die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Vereinen gestärkt wird." Zeitweise hätten die Vereine angesichts des Ganztagesangebots der Schulen durchaus um ihre Jugendarbeit gefürchtet. Wer in der Schule sitzt, kann nicht auf dem Sportplatz trainieren.

Aber auch die politischen Rahmenbedingungen müssen stimmen. Winkler: "Der Gemeinderat muss schulfreundlich sein." Er müsse die angestrebte Entwicklung unterstützen, denn auch die Gemeinde sei als Schulträger finanziell gefordert. Sowohl Winkler als auch Pfaller hoffen, dass sie die Modernisierung der Dunninger Schullandschaft als Selbstläufer akzeptierten und lebensfähigen Selbstläufer an ihre Nachfolger übergeben können.