So sollte der 2010 geplante neue Trakt der Werkrealschule aussehen. Ähnlich, aber deutlich kleiner soll der Neubau für die Gemeinschaftsschule ausfallen, denn das Raumprogramm ist begrenzt.Grafik: Rottweiler und von Schulz Foto: Schwarzwälder-Bote

Dunningen greift bei der Erweiterung der Gemeinschaftsschule auf einen Entwurf aus dem Jahr 2010 zurück

Von Peter Schönfelder

Dunningen. Beim Schach spricht man von einem Tempo-Vorteil. Die Kunst besteht darin, dem Gegner immer einen Zug voraus zu sein. Die Gemeinde Dunningen will auch beim Neubau zur Erweiterung der Gemeinschaftsschule den Tempo-Vorteil nicht aus der Hand geben und drückt aufs Tempo.

Eigentlich steht die Planung für den Neubau bereits, denn am Montagabend beschloss der Gemeinderat auf Vorschlag der Verwaltung, auf den Siegerentwurf des Architektenwettbewerb zur geplanten Erweiterung der Werkrealschule aus dem Jahre 2010 zurückzugreifen und diesen an den Raumbedarf zur Erweiterung der Gemeinschaftsschule anzupassen.

Dies biete den Vorteil, erläuterte Kämmerer Lothar Kopf, dass man die Planungsleistung nicht mehr ausschreiben müsse, ein nicht zu unterschätzender Zeitgewinn gegenüber anderen Gemeinden, denn, so Kopf: "Der Zeitplan für uns ist eng."

Damals hatte das Architekturbüro Rottweiler und von Schulz aus Tuttlingen in dem Wettbewerb den ersten Platz erobert. Die Erweiterung der Werkrealschule war jedoch damals nicht realisiert worden. Dennoch spreche nichts dagegen, so Kopf, den damaligen Entwurf für die anstehende Erweiterung der Gemeinschaftsschule weiterzuverfolgen. Allerdings sei beim Regierungspräsidium bereits ein bestimmter Raumbedarf angemeldet worden, um Zuschüsse zu erhalten. Dieser liegt lediglich bei der Hälfte des 2010er-Vorhabens.

Kopf sagte es klar und deutlich: "Jeden Quadratmeter, der über das angemeldete Raumprogramm hinausgeht, zahlt die Gemeinde zu 100 Prozent selbst."

Die Architekten hatten in einem Gespräch bereits angedeutet, dass die Grundidee des damaligen Entwurfs trotz der Reduzierung der Fläche für die Gemeinschaftsschule umgesetzt werden könne. Allerdings müsse der Baukörper um ein Geschoss reduziert werden. Auch auf den geplanten Verbindungsgang zwischen "alter" und "neuer" Schule könne verzichtet werden.

Und doch hat dieses Vorgehen in den Augen nicht weniger Gemeinderäte einen gewaltigen Pferdefuß. Durch das Abspecken des Raumprogramms wird es den damals bereits angestrebten Proberaum für den Musikverein nicht geben. Einige Räte reagierten enttäuscht. Dennoch sahen sie ein, dass die Schule den Vorrang haben müsse, um der Gemeinschaftsschule einen geregelten Betrieb zu ermöglichen.

Dennoch schrieben sie der Verwaltung ins Stammbuch, dass diese sich parallel zum Schulneubau um einen anderen Proberaum für den Musikverein kümmern müsse. Simone Spengler gab zu, dass es nun notwendig sei, für den Verein eine andere Lösung zu suchen, dies müsse in ihren Augen jedoch jetzt mit Nachdruck betrieben werden. Helmut Faller unterstützte Spengler: "Da müssen wir jetzt dranbleiben."

Schließlich stimmte der Gemeinderat einstimmig dafür, dass die Planungen für den Neubau auf den Plänen von 2010, allerdings in kleinerem Maßstab, fußen soll. Damit könnte der offizielle Zuschuss-Antrag noch dieses Jahr eingereicht werden. Die Bewilligung könnte im kommenden Frühjahr erfolgen, so dass die Bauarbeiten schon nächstes Jahr beginnen könnten.

Damit ist Dunningen den Konkurrenten wieder einen Zug voraus.