Immer wieder eine Attraktion: die Gefängniszelle im Alten Rathaus von Lackendorf. Bürgermeiser Stephan Kröger (rechts) und Ortsvorsteher Hermann Hirt (links) entdeckten sogar Hinterlassenschaften aus jener Zeit, als Lackendorf noch selbstständig war. Foto: Schönfelder Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat Lackendorf führt den neuen Bürgermeister Stephan Kröger im Ort herum

Dunningen-Lackendorf. Die Tagesordnung in der Sitzung des Ortschaftsrats Lackendorf am Montagabend war eher ein Wunschzettel. Die Räte, an ihrer Spitze Ortsvorsteher Hermann Hirt, begannen zunächst mit und für den neuen Bürgermeister Stephan Kröger mit einer ausgedehnten Orts-Besichtigung unter dem Motto "Das müsste mal gemacht werden."

Beschlüsse wurden bei der Ortsbesichtigung übrigens nicht gefasst. Kröger erhielt allerdings einen Einblick in die Maßnahmen, die früher oder später in Lackendorf anstehen. Dabei lenkte Hirt die Aufmerksamkeit Krögers auf marode Straßen, eine rutschende Mauer und mehr. Der Rundgang reichte vom Kindergarten bis zur Leichenhalle und endete im Gefängnis.

Erste Station war die Eschbronner Straße. Sie ist in die Jahre gekommen, was sich an einem stark eingesunkenen Einlaufschacht und an Randsteinen zeigt, die sich langsam, aber sicher in Richtung Eschach neigen. Berthold Rall bemängelte, dass durch den Bewuchs längs der Straße die Sicht stark eingeschränkt sei und die Straße durch diese Beschattung nicht richtig abtrockne.

Nächster Halt war der Lackendorfer Friedhof. Im vergangenen Jahr hatte der Bauhof eine neue Grabfläche angelegt, Hirt wies jedoch auf die langen Zeiträume hin, bis eine bestehende Fläche neu belegt werden könne. Auch wünschte er sich mehr Licht an der Leichenhalle. Dafür soll eine wild wuchernde Hecke gestutzt werden.

Nur schleppend voran geht es in der Frage der weiteren Erschließung des Baugebiets Bösinger Weg. Laut Hirt soll in einer gemeinsamen Sitzung von Gemeinde- und Ortschaftsrat Anfang Oktober ein Knopf an die Sache gemacht werden. Wünschenswert sei an der geplanten Straße ein einseitiger Gehweg, der den Schulkindern Sicherheit biete.

Eine weitere Baustelle kündigt sich bereits an. Eine Begrenzungsmauer an der Ortsdurchfahrt macht Probleme. "Auch das kommt in absehbarer Zeit auf uns zu", so Hirt. Das allerdings im wahrsten Sinne des Wortes. Rumpelig wurde es bei der Begutachtung des Hochwaldwegs. Im Bereich Schafbühl ist er schon ziemlich weggesackt.

Gründlich in Augenschein nahmen die Räte das Alte Schulhaus in der Ortsmitte. Es steht seit geraumer Zeit leer, sei gewissermaßen, so Hirt, ein "ruhender Baukörper". Die Renovierung des Gebäudes aus dem Jahr 1913 lohne sich dennoch "auf jeden Fall", zeigte sich der Ortsvorsteher überzeugt. Zumal sich im Keller die Heizzentrale für das Lackendorfer Nahwärmenetz befindet. Und wenn man schon mal in der Gegend war, schaute man auch gleich im alten Rathaus vorbei, in dem der Kindergarten untergebracht ist, der ebenfalls kurz besichtigt wurde. Attraktion des Gebäudes ist allerdings die immer noch bestehende alte Gefängniszelle, die Bürgermeister Stephan Kröger durchaus ein Schmunzeln entlocken konnte.