Eltern machen Druck beim Busbahnhof / Gemeindeordnung verlangt Erörterung innerhalb von drei Monaten

Von Peter Schönfelder

Dunningen. Einen wichtigen Schritt vorangekommen sind die Eltern in Seedorf. Ihr Bürgerantrag an die Verwaltung zur Erhöhung der Sicherheit für die Kindergarten- und Schulkinder, wir haben mehrfach berichtet, erfüllt alle rechtlichen Voraussetzungen. Der Gemeinderat muss sich binnen drei Monaten mit ihrem Anliegen beschäftigen.

Am Montagabend hatte Gremium in seiner Sitzung die Rechtmäßigkeit des Antrags, dem mit rund 350 gültigen Unterschriften Nachdruck verliehen wird, festgestellt. In dem Antrag artikulieren die Eltern ihre große Sorge um Situation rund um Kindergarten, Schule und Festhalle. Beinahe täglich herrsche zu Schulbeginn das reine Chaos, machen die Eltern geltend. Busse rangieren hin und her, Kinder laufen dort herum und es habe schon so manche gefährliche Situation gegeben, hieß es bereits in mehreren vorhergehenden Sitzungen des Gemeinderats.

In den Augen der Eltern sei die Gemeinde bislang mehr oder weniger untätig geblieben, um die Lage zu entspannen. Die Lösung sehen sie in der Einrichtung eines Busbahnhofs auf dem benachbarten so genannten Maier-Areal. In diesem Punkt sind sich die Elternbeiräte des Kindergartens und der Grundschule einig. Allerdings hat die Sache einen dicken Pferdefuß. Auf der ins Auge gefassten Fläche, momentan noch eine hässliche Baulücke im Seedorfer Ortskern, will ein Investor ein mehrgeschossiges Wohnhaus errichten. Planungsrechtlich ist dagegen nichts einzuwenden, die Eltern sind allerdings der Meinung, dass die Sicherheit der Kinder vorgeht und die Priorität bei der weiteren Entwicklung der Fläche auf einem Busbahnhof liegen müsse.

Der Beschluss vom Montag bringt Verwaltung und Gemeinderat jetzt in Zugzwang. Innerhalb der nächsten drei Monate müssen die beiden Vertrauensleute der Unterzeichner, Sarah Merz und Michael Merz, in öffentlicher Sitzung Gelegenheit bekommen, das Anliegen der Eltern in allen Details vorzutragen.

Daraufhin werde der Gemeinderat einen Beschluss fassen, wie man weiter vorgehen werde, erläuterte Bürgermeister Stephan Kröger gestern auf Nachfrage.

Immerhin sind im laufenden Haushalt 2015 bereits 10 000 Euro eingeplant, so dass ein Stadtplaner beauftragt werden könnte, eine innerörtliche Konzeption zu erarbeiten. Damit würde die Frage eines Busbahnhofs in einen größeren Zusammenhang gestellt und eine Gesamtlösung angestrebt. Ob externer Sachverstand letztendlich notwendig sein werde, werde sich im weiteren Fortgang des Verfahrens erweisen, so Kröger. Immerhin könne ein solcher Fachmann Möglichkeiten und vielleicht auch Standortalternativen erarbeiten.

In welcher der kommenden Sitzungen die Antragsteller zu Worte kommen werden, konnte Kröger im Gespräch mit unserer Zeitung allerdings noch nicht sagen.