Peter Strosack ist Kapitän beim TuS N-Lübbecke. Foto: Eibner

Die beiden Altenheimer Cousins Peter und Moritz Strosack treffen heute in der Handball-Bundesliga aufeinander – ihre Verwandten werden live dabei sein. Zudem ist das Spiel ein Abstiegskracher, Peters Lübbecker stehen etwas mehr unter Druck. Die beiden Altenheimer Cousins Peter und Moritz Strosack treffen heute in der Handball-Bundesliga aufeinander – ihre Verwandten werden live dabei sein. Zudem ist das Spiel ein Abstiegskracher, Peters Lübbecker stehen etwas mehr unter Druck.

Wenn am Donnerstagabend in Balingen das Bundesliga-Spiel zwischen dem heimischen HBW Balingen-Weilstetten und dem TuS N-Lübbecke angepfiffen wird, werden in Altenheim wohl auf einigen TV-Geräten der Sender "Sky" eingeschaltet sein. Denn bei beiden Mannschaften trägt ein Spieler einen im Ried durchaus bekannten Namen. Gemeint sind die beiden Linkshänder Moritz und Peter Strosack. Ersterer spielt seit 2018 bei den "Galliern von der Alb", sein älterer Cousin Peter ist Kapitän der Gäste.

"Das ist natürlich schon was ganz besonderes", sagt Jochen Strosack, Peters Vater und Ortsvorsteher von Altenheim. Gemeinsam mit seinem Bruder Wolf Strosack und Moritz’ Mutter Michaela wird er sich am Donnerstag auf den Weg nach Balingen machen, um sich gemeinsam das Duell (das Hinspiel gewann Lübbecke) ihrer Söhne anzuschauen. Auch Wolf Strosack spricht von einer "besonderen Situation", die natürlich durch die Lage im Tabellenkeller noch zusätzlich Brisanz erhält.

Mindestens einer der beiden Cousins wird wohl absteigen

Als Tabellenletzter ist Lübbecke unter Druck, denn bei einer Niederlage würde der Abstand zwischen den beiden Teams schon fünf Punkte betragen. Dementsprechend wäre auch für den HBW der Sieg von großer Bedeutung, andernfalls würde vieles auf ein Herzschlagfinale im Abstiegskampf hinauslaufen.

Auch aufgrund dieser Konstellation wissen die Brüder Jochen und Wolf Strosack, dass es wohl vorerst das letzte Mal sein könnte, dass ihre Söhne in der stärksten Liga der Welt aufeinander treffen – auch wenn sie auf dem Feld als jeweils Rechtsaußen relativ weit entfernt voneinander stehen werden. Denn zumindest einer der beiden Strosacks wird wohl mit seinem Team absteigen müssen.

Daher wird die familiäre Situation während der 60 Minuten wohl keine Rolle spielen. "Aber danach gibt es hoffentlich ein Familienfoto", sagt Jochen Strosack lachend. Denn die Eltern werden nicht die einzigen Ortenauer sein, die aus dem Ried nach Balingen fahren werden. "Insgesamt werden wohl sechs aus der Familie da sein, habe ich gehört", sagt er.

Nicht live dabei sein kann Michael Schilling. Der derzeitige Coach des Oberliga-Spitzenreiters SG Köndringen-Teningen hat beide Bundesliga-Spieler in deren Zeit in Altenheim trainiert und verfolgt ihren Werdegang auch heute noch intensiv. "Aber am Donnerstag bin ich selbst mit Training beschäftigt, wir haben ja auch noch ein großes Ziel", sagt er mit Blick auf den möglichen Aufstieg der Teninger in die Dritte Liga. Das Spiel werde er daher aufnehmen und sich später in der Wiederholung anschauen.

Wie immer, wenn er einen seiner ehemaligen Schützlinge spielen sieht, wird er dann auch wieder Freude verspüren. "Natürlich macht einen das stolz, wenn man die Jungs in der Bundesliga sieht. Und ich bin stolz, dass ich einen Teil ihrer Ausbildung begleiten durfte", sagt Schilling, der genau wie die beiden Strosacks als Linkshänder auf Rechtsaußen aktiv war.

Das Talent der beiden Bundesliga-Spieler war dabei schon in ihrer Jugendzeit zu erkennen. "Da hat man schon gemerkt, dass auch denen was Gutes werden kann – und es freut mich, dass dann auch der sportliche Weg für beide da war", sagt Schilling. Und natürlich würde er sich auch freuen, einen der beiden Cousins noch einmal trainieren zu dürfen. "Aber die zwei sind in einem Alter, in dem sie sich wohlfühlen, wo sie gerade spielen", sagt Schilling. Und so muss er sich vorerst ebenso wie alle Altenheimer Handball-Fans damit begnügen, ihre Spiele bei "Sky" anzuschauen.

Peter Strosack: Der erste Verein nach seiner Zeit in Altenheim war für den heute 27-Jährigen der TSV Bayer Dormagen. Anschließend wechselte er zum SC DHfK Leipzig, bevor er 2018 zum TuS N-Lübbecke kam, wo er Kapitän ist. Mit dem TuS stieg er im vergangenen Sommer in die Erste Liga auf, sein Vertrag läuft bis 2023.  

Moritz Strosack: Seit 2017 spielt der 22-Jährige in Balingen. Nachdem erst zunächst in der zweiten Mannschaft eingesetzt wurde, bekam er Ende 2019 einen Profivertrag. Sein Kontrakt läuft noch bis 2024.