Rund 250 Personen sind am Sonntag zur Kundgebung auf den Plettenberg gekommen. Viele von ihnen haben auch gleich für die geplante Petition in Sachen Kalksteinabbau unterschrieben. Foto: Deregowski

Nach Kundgebung: Bürgerinitiative hat schon viele Unterschriften gesammelt. Stussak: "Wir wollen gerüstet sein."

Dotternhausen - "Wir wollen uns wappnen", sagt der Sprecher der Bürgerinitiative Pro Plettenberg, Martin Stussak. Gemeint ist die Petition in Sachen Kalksteinabbau auf dem Plettenberg, welche die Initiative derzeit vorbereitet.

"Wir gehen davon aus, dass die von Holcim geplante Süderweiterung des Abbaus auf dem Plettenberg vom Landratsamt genehmigt wird", betont Stussak und verweist unter anderem auf den Regionalverband Neckar-Alb, der das Vorhaben ebenfalls durchgewunken habe, obwohl massive Beeinträchtigungen durch die Rohstoffgewinnung befürchtet würden.

Mit der Beteiligung an der Kundgebung auf dem Plettenberg am vergangenen Sonntag (wir berichteten) ist die Bürgerinitiative zufrieden. Rund 250 Personen seien gekommen und hätten auf dem Plettenberg "trotz der Bullenhitze" friedlich an der Informationsveranstaltung teilgenommen: "Das ist für uns ein schöner Erfolg."

Um der geplanten Petition an den baden-württembergischen Landtag mehr Gewicht zu verleihen, hat die Initiative bereits am Sonntag mit der Sammlung von Unterschriften begonnen. "Einige Hundert werden es inzwischen wohl schon sein", glaubt Stussak, der nicht ausschließt, dass Vertreter der Bürgerinitiative in den betroffenen Gemeinden mit den Listen "noch von Haus zu Haus gehen werden".

Dabei hat die Initiative nicht nur die Kommunen rund um den Plettenberg im Blick, sondern auch diejenigen, die vom künftigen Ölschiefer-Abbau in dem neuen Bruch bei Dormettingen betroffen sind. Für dessen Erschließung sind die ersten Arbeiten wie der Bau der Umleitungsstrecke schon fertiggestellt. "Wir befürchten, dass es durch den Abbau künftig auch Auswirkungen für Endingen und Erzingen gibt. Stichwort Oberflächenwasser", betont der BI-Sprecher.

Das Genehmigungsverfahren Plettenberg-Erweiterung Süd soll 2017 abgeschlossen sein. Bei einer Genehmigung durch das Landratsamt werde die BI die Petition einreichen und damit zeigen, "dass wir es nicht hinnehmen, dass die Bedürfnisse der Bürger auf der Strecke bleiben". Mehr noch: "Die Petition wird deutlich machen, dass die Mehrheit der Bürger in der Region die Zerstörung des Bergs nicht will."

Der Petition, so Stussak, würden die Ziele der BI zu Grunde liegen: "Vollständige Renaturierung des Plettenbergs, Schutz der Bürger vor Hochwasser, vor Luftverschmutzung durch den Betrieb von veralteten Anlagen bei Holcim, vor Bergstürzen und Rutschungen, vor Lärm und Sprengerschütterungen sowie der Schutz der Trinkwasserbrunnen." Dabei setzt die BI auch Hoffnungen darauf, dass bereits zahlreiche Kontakte zu Politikern verschiedener Parteien und Fachleuten geknüpft worden seien.