Michael Leenen erklärt den Schülern, was mit den Spänen passiert. Foto: Werthenbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Projekttage in Dotternhausener Schlossbergschule / "Erneuerbare Energien"-Gruppe besichtigt Pelletwerk

"Der Natur auf der Spur" lautet das Motto der Projekttage an der Schlossbergschule Dotternhausen. Eine Schülergruppe hat am Mittwoch das Pelletwerk besucht. Die Kinder staunten über laute Maschinen und riesige Berge von Holzspänen.

Dotternhausen. Die Schüler hatten die Wahl zwischen verschiedenen Projektthemen, darunter zum Beispiel "Magnetismus", "Erdgeschichte" und "Erneuerbare Energien". Zu letzterem hatten sich zwölf Schüler der Klassenstufen zwei bis vier angemeldet. Nachdem die Lehrerinnen Martina Schwab und Natalie Herre mit der Gruppe am Dienstag im Wald gewesen waren, um sich von einem Förster alles rund um die Themen Forstwirtschaft und Holzernte erklären zu lassen, besuchten sie am Mittwoch das Pelletwerk der EC Bioenergie in Dotternhausen.

Dort erklärte ihnen der Qualitätsmanager Michael Leenen, wie aus den Spänen – beispielsweise aus Sägewerken angeliefert – Pellets werden: "Nach der Trocknung werden die Späne in einer großen Maschine zusammengepresst. Dabei entstehen sogenannte Holzpresslinge". Die kleinen Stücke heißen Pellets, die großen Briketts.

Leenen zeigte den Kindern zu Beginn der Führung mit einem Experiment, warum Pellets sinnvolles Heizmaterial seien: Er warf ein Pellet in ein Gefäß voller Wasser – und es ging unter. Ein Pellet sei also schwerer als Holz und habe damit auch einen höheren Heizwert. Mit Blick auf das Projektthema der Gruppe fragte Leenen die Schüler auch nach dem Vorteil von Holz gegenüber Öl als Energieträger: "Holz wächst nach, aber das Öl ist bald leer", antwortete prompt ein Schüler. "Genau", sagte Leenen und erklärte in diesem Zusammenhang das Wort "Nachhaltigkeit".

Dann ging es raus auf das Firmengelände, aber nicht ohne eine Warnung vom Fachmann: "Bitte nichts anfassen, hier gibt es gefährliche Stellen", so Leenen. Zunächst erklärte er den Kindern die Lkw-Waage, mittels derer die Bezahlung der Holzlieferanten ermittelt wird. Einige Meter weiter staunten die Schüler nicht schlecht: Viele "Wow", weit aufgerissene Augen und Münder waren die Reaktionen auf die gigantischen Berge von Holzspänen.

In der Maschinenhalle wurde es dann laut – und warm: Bei der Trocknung der Späne entsteht Hitze, dank derer in der Region mit Fernwärme geheizt werden kann. "Wenn wir bei uns in der Schule die Heizung an haben, kommt die Wärme auch von hier", erklärte Schwab den Schülern. Außerdem werde mit dem Wasserdampf Strom gewonnen, so Leenen. In dem Maschinenraum, in dem diese Umwandlung stattfindet, war es so laut, dass die Kinder schnell wieder raus wollten.

Im Labor beschäftigten sie sich in weiteren Experimenten mit Holz und Pellets. Schwab freute sich: "Das ist immer spannend für die Kinder." In der Schule solle das Thema der erneuerbaren Energien zum Beispiel an Wind- und Wasserkraftmodellen weiter vertieft werden. Zudem gestalten die Kinder Werbeplakate für EC Bioenergie, die die Firma prämieren will. Am Samstag, 1. April, werden beim Tag der offenen Tür an der Schlossbergschule alle Projekte dieser Woche präsentiert.