Ein Jahr nach Gründung der Bürgerinitiative Plettenberg ist noch immer viel zu tun. Die Mitglieder zogen am Sonntag Bilanz ihrer Arbeit. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Bilanz: Bürgerinitiative blickt zurück und nach vorn

Von Beate Müller

Dotternhausen. Seit einem guten Jahr kämpft die Bürgerinitiative Pro Plettenberg verbissen gegen die Süderweiterung des Schalksburgsteinbruchs und für den Erhalt einer reichhaltigen Flora und Fauna auf dem Plettenberg. 600 Unterschriften zählt die Petition bisher, eine Onlinepetition soll bald noch mehr Menschen erreichen, die sich den Interessen der Bürgerinitiative anschließen wollen.

Die mittlerweile 160 köpfige Gruppe formierte sich im März 2015, um die weitere Zerstörung der Flora und Fauna des Plettenbergs durch den Kalksteinabbau der Firma Holcim aufzuhalten. Seit der Gründung habe man einiges bewegen können, ist die Bürgerinitiative überzeugt.

Die Initiative hegt den Verdacht, dass die Firma Holcim die offizielle Abbruchgrenze bereits überschritten hat. Bei einer Feier- und Informationsrunde zum "Einjährigen" wollten die Führungsmitglieder eigentlich zum Steinbruch gehen, um sich ein Bild davon zu machen, wie weit der Kalksteinabbau mittlerweile fortgeschritten ist. Starker Regen am Sonntagmorgen verhinderte diesen Plan jedoch, sodass die Mitglieder sich in der Plettenberghütte in gemütlicher Runde austauschten.

Künftig sollen regelmäßig Führungen zu der Steinbruchkante für Interessenten durchgeführt werden, kündigte Martin Stussak an. Die Gespräche mit der Firma Holcim hat die Interessengemeinschaft vor einem halben Jahr eingestellt. Der Weg zum Ziel soll über das Landratsamt führen. Die Initiative befürchtet aber, dass die Kereisverwaltung beim Antrag zur Erweiterung des Steinbruchs parteiisch handelt und stellte daher einen Fragenkatalog zusammen. Falls die Prüfung der Antworten ergibt, dass das Amt seinen Aufgaben nicht sorgfältig nachkomme, plant die Initiative eine Dienstaufsichtsbeschwerde beim Regierungspräsidium.

Auch Nach einem Jahr Schaffenszeit ist die Initiative laut Stussak noch am Anfang ihrer Arbeit. Als Erfolg könne sie bisher verbuchen, dass die Sicherheitsmaßnahmen der Materialseilbahn zwischen Steinbruch und dem Holcimwerk laut Aussagen des Unternehmens und des Landratsamts verschärft worden sind. Die Initiative möchte weiterhin standhaft bleiben, damit die Natur auf dem Plettenberg möglichst lange erhalten bleibt und weniger Fläche dem Steinbruch zum Opfer fällt.