Der Kalksteinbruch auf dem Dotternhauser Plettenberg wird erweitert.                               Foto: Holcim Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeisterin Monique Adrian: Gemeinderat Dotternhausen intensiv mit Thema befasst

Von Bernd Visel

Dotternhausen. "Allen Beteiligten ist seit vielen Jahren bewusst, um was es geht." Moniqe Adrian, die Bürgermeisterin von Dotternhausen, spricht Klartext, wenn es um den Kalksteinabbau auf dem Plettenberg geht.

Die gesamte Hochfläche des Plettenbergs, auf dem seit vielen Jahrzehnten Rohstoffe abgebaut werden, gehört der Gemeinde Dotternhausen. Der erste Abbauvertrag datiert aus dem Jahr 1939.

Dass der Abbau des Kalksteins Spuren hinterlasse und das Landschaftsbild auf dem Berg mit seinen Wacholderheiden nachhaltig beeinträchtige, sei unbestritten. "Der Landschaftsverbrauch ist nicht wegzudiskutieren, gerade auch im Naherholungsgebiet. Dass dem aber so ist, wissen wir alle seit vielen Jahren", betont Adrian.

Die Bürgermeisterin erinnert daran, dass die Gemeinden im Oberen Schlichemtal und auch der örtliche Albverein von Anfang an in die Genehmigungsverfahren eingebunden seien und in dessen Rahmen ihre Interessen vertreten können.

Dass nun, nach der öffentlichen Informationsveranstaltung der Firma Holcim, die Erweiterung des Abbaugebiets in der Bevölkerung hohe Wellen schlage und heiß diskutiert werde, sei nachvollziehbar, auch wenn im Dotternhausener Rathaus bisher noch keine direkten Anfragen in dieser Sache eingegangen seien.

Allerdings sei aber auch die Tatsache, dass etwa die Traufkante in Richtung Ratshausen und Hausen am Tann im Rahmen des weiteren Abbaus teilweise abgetragen werde, nichts Neues und bereits in den 1970er-Jahren genehmigt worden. Damals sei die erste Erweiterung des Steinbruchs beschlossen worden.

Die Erweiterung, die jetzt aktuell beantragt worden sei, betreffe weitere Abbaugebiete in Richtung Ratshausen, Schömberg und Dotternhausen. Das künftige Abbaugebiet, so es denn genehmigt werde, reiche dann bis nah an die Dotternhauser Albvereinshütte heran.

Der Dotternhauser Gemeinderat, sagt Adrian, befasse sich stets intensiv mit dem Abbau auf dem Plettenberg und mit dem Zementwerk. So sei man derzeit auch eingebunden in die Verfahren um die Erweiterung des Steinbruchs sowie in die Rekultivierungsplanung des bestehenden Abbaugebiets.

Erste Rekultivierungsmaßnahmen auf einer rund sieben Hektar großen Teilfläche im Bereich des Brecher- und Seilbahngebäudes seien bereits erfolgt. Eine Verfüllung des Bruchs sei nicht genehmigt worden, allerdings solle dort in einigen Jahren wieder eine Wacholderheide entstehen.

Parallel dazu werde auch der Rekultivierungsplan des geplanten weiteren Abbaugebiets überarbeitet. Hierzu und in Sachen Genehmigungsverfahren für die Erweiterung des Bruchs habe es in den Jahren 2013 und 2014 schon viele Sitzungen, Workshops, Informationsveranstaltungen und auch eine Besichtigung bereits rekultivierter Steinbrüche gegeben. Mit dabei seien stets die Gemeinden, Fachbehörden, Vertreter des Forstwirtschaft, der Albverein sowie Naturschutzverbände und andere mehr. Im Frühjahr werde man wieder zusammenkommen.

Monique Adrian: "Wir sind von Beginn an in das Genehmigungsverfahren einbezogen, können Stellung beziehen, Anregungen geben, Wünsche äußern und erhalten Einblick in die verschiedensten Untersuchungen und Gutachten – etwa zur Hydrologie rund um den Plettenberg."

Und weiter: "Wir befinden uns mitten in diesem Prozess und werden daran auch weiter kritisch und aufmerksam mitarbeiten."