Initiative wünscht sich regen Austausch bei der Bürgerversammlung am kommenden Dienstag

Von Sylvia Wiegert Dornstetten. Das erwartete Interesse ist groß, denn die Themen sind nicht nur zukunftsweisend, sondern teilweise auch strittig: Am 29. April beginnt um 19 Uhr in der Stadthalle seit vielen Jahren wieder eine Bürgerversammlung für die Gesamtstadt. Mehr als 800 Unterschriften hat die Initiative "Bürger für Dornstetten" im Februar binnen kurzer Zeit gesammelt und damit den Antrag auf Einberufung einer Bürgerversammlung auf den Weg gebracht. Dem hat der Gemeinderat mehrheitlich zugestimmt, ebenso dem Verwal- tungvorschlag, maximal zwei Wortmeldungen pro Bürger und Thema zuzulassen sowie die Redezeit auf drei Minuten zu beschränken. Eine Regelung, die die "Bürger für Dornstetten" nicht unkritisch sehen, da sie in der Gemeindeordnung so nicht vorgesehen sei.

Die Bürgerversammlung sei zwar kein beschließendes Organ, informiert die Initiative im Vorfeld der Veranstaltung, sie diene aber auch nicht dazu, die Erklärungen der Verwaltung entgegenzunehmen. Vielmehr soll der Bevölkerung die Gelegenheit gegeben werden, selbst ihren Willen zu bekunden und Vorschläge und Anregungen zu unterbreiten. Die Bürger sollen also ausreichend zu Wort kommen, und damit es bei der Versammlung keine zeitlichen Engpässe gibt, regen die "Bürger für Dornstetten" an, schriftliche Vorschläge und Anregungen bereits im Vorfeld an die Verwaltung zu senden, damit diese sich darauf vorbereiten kann.

Denn Gesprächsbedarf gibt es genug, vermuten die Initiatoren der Versammlung: "Wir konnten bei vielen Gesprächen ein großes Interesse der Bürger an wichtigen Dornstetter Themen feststellen", sagen die Vertrauensleute der Initiative, Gerd Arnold, Gerhard Dürr, Adolf Stuber, Joachim Wernicke und Marianne Ziegler. Die Leute wollen wissen, so ihre Erfahrung, wie es in der Kernstadt und den Stadtteilen weiter geht.

Von zentralem Interesse dürften in der Kernstadt dabei vor allem zwei Themen sein: die geplante Verschwenkung der Bahnhofstraße und der vorgesehene Bau eines Kreisverkehrs in der Tübinger Straße. Auch wenn im Rathaus für diese Projekte bereits die Weichen gestellt worden seien, würden die Diskussionen über diese Pläne nicht abreißen, sagen die Vertreter der Initiative, die sich für ein Florieren von Handel und Gewerbe in Dornstetten ebenso einsetzen möchten wie für eine schöne und attraktive Umgebung, die das Einkaufserlebnis unterstützt: "Gerne wollen wir diese Entwicklung begleiten und ein modernes Dornstetten entwickeln helfen", bieten sie der Verwaltung an.

Von zentraler Bedeutung ist für die Bürgerinitiative auch der öffentliche Nahverkehr: Neue Haltepunkte, wie Nachbargemeinden sie schon erhalten haben, sollen endlich auch in Aach und Dornstetten kommen, fordert sie. Schüler, Pendler und viele Reisende würden darauf warten.

Wie sieht die künftige Schullandschaft in Dornstetten aus, und passt sie zu der der Nachbargemeinden? Ebenfalls wichtige Fragen, die am Dienstag erörtert werden sollen. Und, aktueller denn je: der künftige Radwegeplan für Dornstetten. Nachdem das Verkehrsministerium in Stuttgart gestern ankündigte, den weiteren Ausbau des Radwegenetzes im Land zu unterstützen, dürfte dieser Punkt zusätzliches Interesse finden. Vielleicht kann gerade dabei auch die Einbeziehung der Bürger in die Planungen deren Ziele berücksichtigen, meint die Initiative, die sich für die Versammlung am kommenden Dienstag eine möglichst große Beteiligung wünscht. Nur durch eine transparente Kommunalpolitik und umfassende Informationen könnten sich die Bürger an der Entwicklung der Stadt beteiligen, meint die Bürgerinitiative und versichert: "Dazu sind wir bereit."

u Ihre Meinung zählt: Was halten Sie von der Verschwenkung der Bahnhofstraße?

u Ich bin für die Verschwenkung der Bahnhofstraße – 0180/400 32 25 09-1

u Ich bin gegen die Verschwenkung der Bahnhofstraße – 0180/400 32 25 09-2

u Ich bin unschlüssig – 0180/400 32 25 09-3.

Die Telefonleitungen sind vom heutigen Donnerstag bis einschließlich Samstag, 26. April, 24 Uhr, geschaltet.