Der erste Abschnitt des neuen Baugebiets Kreuz II in der Höhenlage zwischen Dornstetten und Aach wird erschlossen. Voraussichtlich bereits im kommenden Jahr kann die Stadt Dornstetten dort 46 neue Bauplätze vermarkten. Foto: Günther Foto: Schwarzwälder-Bote

Kreuz II: Stadt Dornstetten erhöht Angebot im ersten Erschließungsabschnitt auf 46 Grundstücke

Auf Hochtouren laufen in Dornstetten die letzten Vorbereitungen für das neue Baugebiet Kreuz II. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden Details des für das Jahr 2018 terminierten ersten Erschließungsabschnitts festgelegt.

Dornstetten. Wie Kämmerer Jochen Köhler dem Gremium erläuterte, besteht für das Gebiet Kreuz II "ein sehr großes Interesse an den Bauplätzen". 64 potenzielle Interessenten – davon die Mehrzahl aus Dornstetten – haben sich bislang bei ihm gemeldet, die möglicherweise einen der auf der Höhenlage zwischen Dornstetten und Aach gelegenen Bauplätze erwerben möchten. Nach Meinung des für Grundstücksangelegenheiten zuständigen Amtsleiters sollten die Anfragen dieser zahlreichen Interessenten bis Jahresende beantwortet werden.

Allerdings sind konkrete Antworten erst möglich, wenn die genaue Größe des ersten Bauabschnitts feststeht. Daher schlug Köhler dem Gremium vor, aufgrund der großen Nachfrage für die erste Erschließung des neuen Baugebiets gleich mit einem möglichst großen Bauabschnitt zu beginnen.

Wie Köhler ausführte, entstehen im neuen Baugebiet insgesamt 94 Bauplätze. Im projektierten ersten Bauabschnitt liegen 55 Plätze, wovon sich allerdings nur 38 in städtischer Hand befinden und damit auch tatsächlich vermarktet werden können. Geplant wurde dieser erste Bauabschnitt einerseits unter Berücksichtigung der großen Nachfrage, andererseits aber auch nach erschließungstechnischen Belangen. Was diese Erschließung anbelangt, hatte Gemeinderat Karlheinz Raisch (Freie Wähler/CDU, Aach) einen Erweiterungsvorschlag. Angesichts des knappen Wohnraums schlug Raisch vor, die sich im nördlichen – und damit zweiten Bauabschnitt – befindenden Bauplätze für projektierte Mehrfamilienhäuser gleich mit zu erschließen. "Der große Bedarf an Wohnraum ist da", begründete Raisch seine Forderung.

Schwenk sorgt sich um Aacher Gebiet Erlenweg

Eine völlig andere Meinung vertrat sein Fraktions- und Ortschaftsratskollege Martin Schwenk. Er sprach sich dafür aus, "Kreuz II" in drei Bauabschnitte zu untergliedern und beklagte in Anbetracht des vor einiger Zeit unterhalb in Aach erschlossenen kleinen neuen Baugebiets im Erlenweg: "Wir machen hier oben ein riesiges Baugebiet, da wird da unten nicht so schnell jemand hinbauen. Dann bleiben wir auf den unteren und nicht so attraktiven Plätzen sitzen."

Schwenk forderte den Bürgermeister dazu auf, die bereits bestehenden neuen Aacher Bauplätze "vermehrt zu vermarkten" und dort auch ein Schild mit Verkaufsdetails aufzustellen. Ein Verkaufsschild konnte Bernhard Haas zwar "gerne zusagen", was die Vermarktung der neuen Aacher Bauplätze anbelangt, gab er allerdings zu bedenken, dass mögliche Interessenten für das neue Baugebiet Kreuz II lieber länger auf die weitere Erschließung dieses Gebiets warten würden als sich einen Bauplatz in einem Baugebiet zu kaufen, das sie sich nicht ausgewählt hatten.

Gemeinderat Fritz Fahr (Freie Wähler/CDU, Dornstetten) hatte für seine Ratskollegen ob der einfachen Grundrechenaufgabe – 38 städtische Bauplätze im ersten Bauabschnitt müssen auf 64 Interessenten verteilt werden – einen Ergänzungsvorschlag: Zusätzlich sollten gleich acht weitere, in der Mitte des Baugebiets gelegene Bauplätze mit erschlossen werden, um das Angebot so auf 46 zu erhöhen. Dieser Argumentation schloss sich Gemeinderat Rainer Würfele (Freie Bürger, Aach) an. Auch Christoph Mannheimer (Freie Wähler/ CDU, Hallwangen) stand diesem Vorschlag positiv gegenüber, da sich dadurch der Refinanzierungsfaktor deutlich steigern würde.

Mit 14 Ja- und zwei Nein-Stimmen sowie zwei Enthaltungen stimmten die Räte dem erweiterten ersten Bauabschnitt zu.

Dornstetten (wg). Für das neue Baugebiet Kreuz II in Dornstetten werden Straßennamen gesucht. Denn bislang sind die verschiedenen Straßen, angefangen von der durchgehenden Erschließungsstraße bis zur kurzen Stichstraße, noch mit den Buchstaben A bis F benannt.

Wie Bürgermeister Bernhard Haas ausführte, sollten Straßennamen möglichst prägnant sein und, wenn möglich, einen regionalen Bezug haben. Vorteilhaft sei auch, wenn sie wohlklingend und mit einem positiven Gefühl verbunden sind. Prägende Muster bei der Vergabe von Straßennamen seien die Benennung nach Blumen, Sträuchern, Vögeln, allgemein nach Tieren, nach Bergen oder Zielen in der Region, nach Gesteinen, Komponisten, nach verstorbenen Politikern oder sonstigen bekannten Personen. Durchaus sei es auch üblich, Straßen nach verdienten Mitbürgern zu benennen. Die anschließende rege Diskussion offenbarte zahlreiche kreative Vorschläge für die Namensgebung. Da ein großer Teil des neuen Baugebiets auf Aacher Markung liegt, forderte Daniela Linsbauer (Freie Wähler/CDU, Hallwangen), dass die neuen Straßennamen vom Ortschaftsrat Aach ausgesucht werden sollten: "Wir Hallwanger haben unsere Straßennamen auch selbst festgelegt."

Dies ließ sich Ortsvorsteher Hermann Friedrich nicht zweimal sagen und sicherte zu, dass bei der nächsten Aacher Ortschaftsratssitzung über diesen Punkt diskutiert werde. Ein Vorschlag liegt seitens seines Gremiums bereits vor: Die große Ringstraße soll nach dem Willen des Aacher Ortschaftsrats nach Eleonore Kötter benannt werden. Wie Friedrich ausführte, habe die Künstlerin zeitlebens ihre enge Verbindung zu Aach hochgehalten, was unter anderem durch viele von ihr gemalte Bilder mit Aacher Motiven zum Ausdruck kam. Dieser Vorschlag sei von mehreren Seiten gekommen.

Diesem Ansinnen konnte Pascale Peukert (Freie Wähler/CDU, Dornstetten) nur beipflichten. Sie erklärte sich "völlig damit einverstanden", dass Straße A nach Eleonore Kötter benannt wird. Allerdings als "Eleonore-Kötter-Allee", weil Bäume für die Künstlerin eine Herzensangelegenheit gewesen seien. Vorsorglich bat allerdings Mareile Jordan (Freie Bürger, Dornstetten) darum, vorab bei den engsten Freunden der kürzlich verstorbenen Künstlerin nachzufragen, ob Kötter einer solchen Benennung wohl überhaupt zugestimmt hätte.

Was Straßennamen mit Baum- oder Vogelnamen anbelangt, wurde darauf verwiesen, dass bereits in Hallwangen Straßen nach diesen Kriterien benannt worden seien. Stadträtin Ilona Costantino (Freie Wähler/CDU, Dornstetten) sprach sich angesichts der Tatsache, dass man das neue Baugebiet über die Bergwiese erreicht, für Blumennamen aus.

Mehrere Vorschläge hatte auch Hauptamtsleiter Oliver Zwecker mitgebracht: Er hatte sich für die – je nach Einteilung – vier bis sechs Straßen Namen von Wissenschaftlerinnen, Musikern oder auch regionale Bezüge wie Ruhesteinweg, Kniebisstraße, Hornisgrindeweg oder Schwarzwaldstraße überlegt. Aus dem Gremium kam auch der Vorschlag, die neuen Straßen zusätzlich zur Namensgebung für Elenore Kötter nach weiteren verdienten einheimischen Persönlichkeiten wie den Herren Bidermann, Rebmann oder Wernicke zu benennen.

Entscheidung soll noch im September fallen

Nach der Beratung im Aacher Ortschaftsrat soll über die neuen Straßennamen möglichst bereits in der Gemeinderatssitzung am 26. September entschieden werden. Ziel ist, die Umlegung bereits Anfang Oktober zu beschließen, da sonst mit einer mehrwöchigen Verzögerung zu rechnen ist, heißt es.