Die 19-jährige Rike Daetz kam mit Fahrrad, Hänger und zwei Kaninchen von Darß zum Kaninhop nach Dornstetten. Foto: Schwarzwälder-Bote

Die 19-jährige Rike Daetz nimmt mit ihren Tieren am Wettbewerb teil / Weiter geht es nach Spanien

Dornstetten (ade). Kaum zu glauben: Mit dem Fahrrad kam Rike Daetz von der Ostseehalbinsel Darß zum Kaninhop-Wettbewerb nach Dornstetten. Mit einem Herrenrad mit Siebengang-Nabenschaltung und einem schon fast historischen Radanhänger, auf dem sie zwei Kaninchen, Zelt und Schlafsack transportierte, war die 19-Jährige aus Born auf der Ostseehalbinsel Darß viele Tage unterwegs. "Das Fahrrad ist von meinem Vater, der Anhänger ist original DDR", erklärte sie.

Ziel der über einen Monat dauernden Tour war Dornstetten, wo sich Rike Daetz zum Kaninhop des Kleintierzucht-Kreisverbands Freudenstadt angemeldet hatte. Sie war am 8. Oktober gestartet und nach rund 1500 Kilometern rechtzeitig zum Wettbewerb angekommen. Zu Hause hat Rike Daetz zwischen sieben und zehn Kaninchen, mit denen sie seit etwa fünf Jahren für Wettbewerbe übt. Sie gewann mit ihren Tieren schon den deutschen Hochsprungrekord und den deutschen Weitsprungrekord. Zwei Kaninchen durften auf die große Radtour mit.

Nachdem Rike Daetz in diesem Jahr das Abitur gemacht hat, will sie auf Tour gehen. Für die Reise hatte sich die junge Radlerin zum Ziel gesetzt, möglichst ohne Geld unterwegs zu sein. Und das klappte fast. Nur einmal kaufte sie sich in Köln etwas zu Essen.

Bei Bauern fragte sie nach, ob sie auf Grundstücken mit ihrem Zelt übernachten könne. Das klappte nicht immer gut. "Öfters wurde ich weggeschickt", erzählt sie. Wo sie dann übernachtete, gab es für die Deutschlandbummlerin meist auch etwas zu Essen.

Dornstetten ist aber nicht das Ende ihrer Reise: Am Sonntag ging es mit dem Zug nach Berlin und von dort weiter nach Spanien, wo Rike Datz für drei Monate Arbeit hat und überwintert. Dann kommt sie im Frühjahr zurück nach Dornstetten, holt Fahrrad und Hänger beim Vorsitzenden der Kleintierzüchter, Alfred Beck, ab und macht sich wieder auf den Heimweg nach Mecklenburg-Vorpommern. Ihre beiden Kaninchen werden von einer Bekannten versorgt.