Der Entwurf für die Grundschulerweiterung hin zur Stadthalle – oben von der Haupt- und unten von der Gartenstraße aus betrachtet Grafik: Architekturbüro Kiefer Foto: Schwarzwälder-Bote

Großes Interesse an Sanierungsgebiet Hauptstraße / Stadt packt unter anderem Grundschulerweiterung an

Von Regina Schwenk

Dornstetten. Ein gutes Jahr ist es her, dass Dornstetten der Sprung ins Landessanierungsprogramm (LSP) glückte. Für die Stadt ist das Sanierungsgebiet Hauptstraße bereits das dritte. Und das soll, wie auch die beiden vorangegangenen Sanierungsgebiete, ein Erfolg werden.

Derzeit, betonen Bürgermeister Bernhard Haas und Hauptamtsleiter Oliver Zwecker, lasse sich die Sache gut an. Für den Schultes ist das Sanierungsgebiet-Prinzip ohnehin "ein Erfolgsmodell". Weil es, so Haas, verschiedene Aspekte miteinander verknüpfe: "Es werden kommunale wie private Sanierungsmaßnahmen gefördert, das lokale Handwerk profitiert, und im Ergebnis wird in der Stadtmitte zeitgemäßer Wohnraum geschaffen." Zuletzt packte die Stadt im Rahmen des 2012 beendeten Sanierungsprogramms Vordere Stadt die Umgestaltung der Hauptstraße zwischen Oberem Torhaus und Stadthalle an.

Das aktuelle Sanierungsgebiet schließt nahtlos an die Kulisse des Gebiets "Vordere Stadt" an, reicht entlang von Haupt- und Gartenstraße von der Stadthalle bis zur Bahnhofstraße und umfasst im Osten den zwischen Bahnbrücke und Busbahnhof gelegenen Abschnitt der Tübinger Straße.

Rund 50 Gebäude liegen in diesem Bereich. Davon, erklärt Zwecker, erfüllen etwa 30 die Förderrichtlinien des LSP. Wer ein solches Objekt besitzt, kann bei einer Sanierung in den Genuss von Zuschüssen kommen. Und zwar in Höhe von 25 Prozent, so hat es der Gemeinderat festgelegt. Dafür braucht es allerdings eine umfassende Gebäudemodernisierung. "Nur die Tapeten zu erneuern reicht nicht", sagt Zwecker und schmunzelt. "Unter anderem muss durch die Sanierung eine Energieeinsparung von 15 Prozent erreicht werden. Nur die Heizungsanlage oder die Fenster auszutauschen, reicht da in der Regel nicht aus."

Derzeit, so Zwecker, sei man mit zehn Eigentümern im Gespräch. "Bei 30 in Frage kommenden Objekten ist das eine gute Quote." Jüngst wurde das Sanierungsgebiet sogar um ein Privathaus in der Silbergasse erweitert. In dem bislang zu großen Teilen leer stehenden Gebäude sollen mehrere Wohneinheiten entstehen.

Doch nicht nur für private Häuslebesitzer ist das LSP Thema, auch die Stadt selbst will im Rahmen des Förderprogramms mehrere Baustellen anpacken. Etwa den nach aktuellem Stand über 500 000 Euro teuren Kreisverkehr an der Kreuzung Tübinger Straße/Bahnhofstraße. Bereits im September soll mit dem Bau begonnen werden. Aber auch in Sachen des, unter anderem durch den Bau des Kreisverkehrs bedingten, Parkplatznotstands soll Abhilfe geschaffen werden. Man werde prüfen, so Haas, wo im Bereich der Dornstetter Innenstadt neue Parkflächen und Stellplätze angelegt werden könnten.

Zudem soll die übergangsweise im Gebäude der alten Volksbank untergebrachte Grundschul-Mensa möglichst zeitnah umziehen: in den zwischen Grundschule und Stadthalle geplanten Schulanbau. Für den steht laut Verwaltung aktuell die Summe von 1,4 Millionen Euro im Raum. Die Stadt hofft auf Zuschüsse aus der Schulbauförderung und dem Ausgleichsstock. Über die entsprechenden Anträge, so Haas, werde im Juli kommenden Jahres entschieden. Werden die Zuschüsse bewilligt, "können wir noch 2016 anfangen. Sonst wird es 2017." Dann wird das 1250-jährige Bestehen der Stadtgefeiert. In jenem Jahr wird ein Projekt auf keinen Fall angepackt: die Sanierung der Stadthalle. Aktuell stecken die Planungen noch in den Kinderschuhen, eine eigentliche Kostenberechnung gibt es nicht. Wohl aber eine erste grobe Kostenschätzung, die den Umbau auf rund zwei Millionen Euro taxiert. Abzüglich möglicher Zuschüsse in Höhe von 720 000 Euro. "Die Sanierung der Stadthalle werden wir erst nach dem Jubiläum angehen. Für die ein oder andere Veranstaltung werden wir die Halle sicher brauchen", so Haas.

Zu guter Letzt wird sich die Stadt auch noch an die Sanierung der Hauptstraße machen. "Das kommt ganz zum Schluss. Dafür gibt es bis jetzt noch keine Planung und keinen Kostenrahmen", so Haas. Bis 2022 hat die Stadt Zeit, die einzelnen Projekte umzusetzen. Dann läuft das Sanierungsprogramm aus. Bei entsprechender Nachfrage, so Zwecker, könne die Stadt jedoch eine Verlängerung beantragen. Und auch eine nachträgliche Aufstockung des Fördervolumens strebt die Stadt an. Das beträgt derzeit 1,16 Millionen Euro, davon kommen 700 000 Euro vom Land, die Restsumme steuert die Stadt bei. Die Verwaltung geht jedoch von einem höheren Förderbedarf aus. Und sieht gute Chancen, dass der Antrag auch bewilligt wird.