Frisch verschwenkt, aber für den Verkehr noch nicht freigegeben: die Bahnhofstraße in Dornstetten. Foto: Wiegert

Vollsperrung der Straßenbrücke über Bauphase angedacht. Geschäfte eingeschränkt anfahrbar. Einzelhandel fürchtet Umsatzeinbußen.

Dornstetten - Nach der Bahnhofstraße kommt der Kreisel an die Reihe: Bereits am 14. September soll mit dem Bau des Kreisverkehrs an der Kreuzung Bahnhofstraße/Tübinger Straße begonnen werden. Zum Ärger des örtlichen Einzelhandels unter Vollsperrung der Brücke.

Die wäre dann bis zum voraussichtlichen Ende der Arbeiten Mitte Dezember nur für Fußgänger passierbar. Was bei Klamodo-Inhaber Frank van der Meyden für Verdruss sorgt. Denn angekündigt war zunächst lediglich eine Teilsperrung der Straßenbrücke in der Freudenstädter/Tübinger Straße.

Vor knapp zwei Wochen dann die Wende: Bei einer Informationsveranstaltung für die direkten Anlieger der Kreisel-Baustelle kündigte die Stadtverwaltung die Vollsperrung der Brücke an. "Da kann man sich ja vorstellen, dass die Freude groß war. Jetzt kommt eigentlich die umsatzstarke Jahreszeit", sagt van der Meyden.

Der Vorsitzende des Dornstetter Handels- und Gewerbevereins fürchtet Umsatzeinbußen. Bei der Sperrung der Bundesstraße 28, bei der vor kurzem der Fahrbahnbelag erneuert wurde, habe man das bereits zu spüren bekommen, sagt van der Meyden. Ebenso bei der noch andauernden Sperrung der Bahnhofstraße. Das, meint van der Meyden, werde bei einer Sperrung der Straßenbrücke nicht anders sein. Zumal "wir gar keine Chance mehr haben uns vorzubereiten".

Kommt die Vollsperrung der Brücke, sind die an der Kreisel-Baustelle gelegenen Geschäfte nur über Garten- und Bahnhofstraße anfahrbahr. Mit der Brücke, so van der Meyden, breche der gesamten Stadt die verkehrliche Hauptschlagader weg. Immerhin sei diese die zentrale Verbindung zwischen der Innenstadt und den Wohn- und Gewerbegebieten auf der gegenüberliegenden Seite der Bahnlinie.

Noch fehlt für die Vollsperrung die Zustimmung des Landratsamts

Ob die Brückensperrung tatsächlich kommt, entscheidet sich in den nächsten Tagen. Noch fehlt die Zustimmung des Landratsamts, erklärt Bürgermeister Bernhard Haas. Der jedoch keinen Zweifel daran lässt, dass die Vollsperrung der Brücke die von der Verwaltung favorisierte Lösung ist: "Insgesamt ist das für alle besser." Denn so, meint Haas, lasse sich die Baumaßnahme schneller und effizienter umsetzen als bei einer Teilsperrung.

Der auf dem ehemaligen Postareal angelegte Übergangsparkplatz werde über die gesamte Bauzeit von der Bahnhofstraße aus anfahrbar sein, versichert der Bürgermeister. Auch werde die Stadt den Einzelhandelsgeschäften einen Flyer mit einer Umleitungsübersicht zur Verfügung stellen. Diesen könnten die Geschäfte dann vervielfältigen und für die Kundschaft auslegen. Das Ganze wolle man frühzeitig in Angriff nehmen, damit die Kunden noch vor Beginn des Kreiselbaus über die Umleitungsstrecken informiert seien.

Frank van der Meyden reicht das nicht. Die Stadt habe zwar angeboten, sich an potenziellen HGV-Aktionen in Sachen Kreiselbaustelle zu beteiligen, meint er. "Aber das erwarten wir eigentlich in die andere Richtung. Jetzt ist die Stadt am Zug."