In seiner nächsten Sitzung wird der Dornstetter Gemeinderat über ein kostenloses Kindergartenjahr beraten

Von Regina Schwenk

Dornstetten. Wie viel Familienfreundlichkeit will und kann sich Dornstetten leisten? Diese Frage wird der Gemeinderat beantworten müssen, wenn das Thema beitragsfreies Kindergartenjahr in der nächsten Sitzung auf der Tagesordnung steht.

Und zwar auf Antrag von Daniela Linsbauer (FW/CDU). Die wollte dem jüngsten Vorstoß der Verwaltung in Sachen Kindergarten-Beitragserhöhung nämlich nicht folgen. Zum Hintergrund: In den vergangenen Jahren war Dornstetten, was die Anhebung der Kindergartenbeiträge angeht, stets den Empfehlungen der kirchlichen und kommunalen Spitzenverbände gefolgt. Selbiges hatte die Stadtverwaltung auch heuer wieder geplant: Gut 2000 Euro sollte die Beitragserhöhung jährlich ins Stadtsäckel spülen.

Doch nun bleiben die Beiträge in den städtischen Kindergärten Brunnenberg, Alte Volksschule und Hallwangen fürs Erste konstant. Denn nicht nur Linsbauer lehnte die geplante Beitragserhöhung rundweg ab. Auch ihr Fraktionskollege Christoph Mannheimer machte deutlich, was er von Kindergartengebühren im Allgemeinen und deren Erhöhung im Besonderen hält: gar nichts.

Und auch Rolf Straub (FB) konnte der Beitragserhöhung so gar nichts abgewinnen. Stattdessen, so der Rat, solle man die Kindergartenbeiträge lieber einfrieren. Und damit, nach den Bauplatz-Vergünstigungen für junge Familien, ein weiteres Signal in Sachen Kinderfreundlichkeit setzen. Zudem "geht es hier ja um einen kleinen Betrag".

Was Bürgermeister Bernhard Haas und Hauptamtsleiter Oliver Zwecker so allerdings nicht stehen lassen wollten. Auch Kleinbeträge summierten sich über die Jahre zu erklecklichen Summen, gab Zwecker zu bedenken. Der Bürgermeister hieb in dieselbe Kerbe. Ein beitragsfreies Kindergartenjahr oder ein Einfrieren der Beiträge werde er nicht unterstützen, so Haas. "Wir sollten das erst mal berechnen, damit Sie auch wissen, wovon man hier spricht."

So wird es jetzt auch gemacht: Die von der Verwaltung vorgeschlagene Beitragserhöhung wurde mehrheitlich abgelehnt, stattdessen beschloss der Rat, Linsbauers Antrag durchrechnen zu lassen. Der sieht Folgendes vor: Im dritten und letzten Jahr ist die Nutzung des "regulären" Kindergartenangebots kostenlos. Wer hingegen die Ganztagesbetreuung in Anspruch nimmt, muss den Aufpreis aus der eigenen Tasche bezahlen.

Den Kirchengemeinden legte der Gemeinderat per Empfehlungsbeschluss ans Herz, in ihren Kindergärten gleich vorzugehen. Ob die Kirchengemeinden dem so folgen werden, ist ungewiss. Die evangelischen Kirchengemeinden haben die Erhöhung für ihre Einrichtungen in Aach und Dornstetten bereits beschlossen, bei der katholischen Kirchengemeinde Dornstetten steht der Beschluss noch aus.