Schon fest im Griff haben Schurkenfänger und Fuxlochweible Doris Reichenauer (links) und Petra Binder, die sich als Duo "Dui do on de Sell" am Sonntag, 23. Februar, vor dem Narrengericht der Dornstetter Drillerhansele zu verantworten haben. Rechts Zunftmeister Bernd Haisch und Mitorganisatorin Sandra Haisch. Als Advokat steht Helmut Michels den Plappermäulern zur Seite. Foto: Ade Foto: Schwarzwälder-Bote

Petra Binder und Doris Reichenauer alias "Dui do on de Sell" kommen am 23. Februar vors Narrengericht

Von Uwe Ade

Dornstetten. Sie quasseln zu viel: Petra Binder aus Wildberg und Doris Reichenauer aus Gechingen – zusammen bilden sie das Mundart-Comedy-Duo "Dui do on de Sell" – müssen sich in diesem Jahr auf der Anklagebank vor dem Narrengericht in Dornstetten verantworten.

Das Narrengericht der Dornstetter Drillerhansele tagt am Sonntag, 23. Februar, etwa ab 14.45 auf dem historischen Marktplatz. Ihm voraus geht ab 13 Uhr ein großer Fasnets-umzug, zu dem sich 75 Gruppen angemeldet haben.

Zum Vorgespräch trafen sich die bekannten Plappermäuler gestern im Hotel ibis Styles in Nagold mit Verantwortlichen der Drillerhansele. Dabei waren neben Zunftmeister Bernd Haisch und Helmut Michels, dem späterem Verteidiger der Delinquenten, die Sprecher der Hästräger Sandro Stahl (Schurkenfänger), Sandy Thewes (Fuxlochweible) und Sabine Eisenbeis (Drillerhansele) sowie Tanja Haisch. Letztere hatte die beiden Künstlerinnen im November bei ihrem Auftritt im Rahmen der Reihe "Kultur im Museum" in Dornstetten auf eine mögliche Teilnahme am Narrengericht angesprochen. Prompt gab es schon damals eine Zusage. Auch das Publikum auf dem Zwieselberg in Freudenstadt und im Eutinger Ortsteil Göttelfingen hatte im vergangenen Sommer Bekanntschaft mit dem scharfzüngigen Duo gemacht.

Petra Binder und Doris Reichenauer präsentieren als "Dui do on de Sell" schwäbisches Kabarett. Längst sind die beiden durch Auftritte in Funk und Fernsehen einem großen Publikum bekannt. Die beiden quirligen Frauen sind keineswegs auf den Mund gefallen und werden sich sicherlich schon deshalb ihrer Haut vor dem Narrengericht lauthals und mit viel Humor zu wehren wissen. Einer der Hauptanklagepunkte – so viel sei schon verraten – wird auf die Schwatzhaftigkeit der beiden Damen abzielen. Der Ablauf stammt dieses Jahr übrigens aus der Feder von Wolfgang Hartmann.

"Was machet ihr do mit ons?" "Werda mir au zum Ritter gschlage?" "I hoff, dass wir keine Schmerza erleide müssat?" So manche Frage hatten die beiden Frauen vom "Kabarett aus dem Süden" schon gestern auf den Lippen, bekannten aber freilich, dass sie sich schon "ganz arg" auf Dornstetten freuen. Damit sie sich auf die Anklagepunkte vorbereiten können, bekommen sie diese noch mitgeteilt. "Scho interessant, was ihr do so alles treibet", stellte Doris Reichenauer fest, nachdem die Zunftvertreter zum Narrengericht informiert hatten.

Seit 1997 gelingt es dem Narrenverein Dornstetter Drillerhansele jedes Jahr, Prominente aus Stadt und Land vor das hohe Gericht zur öffentlichen Verhandlung auf dem historischen Dornstetter Marktplatz zu holen. Dort fanden sich in den Jahren 2011 und 2007 bereits weitere Mudartkünstlerinnen ein – Marianne Bischoff alias "’s Mariele von dr Alb" und die "Bronnweiler Weiber". Im vergangenen Jahr stand der Dornstetter Bürgermeister Bernhard Haas in seinem ersten Amtsjahr am Pranger, im Jahr davor der damals ebenfalls neu gewählte Landrat Klaus Michael Rückert.