Eng, marode und unübersichtlich: der Schulberg Foto: Eberhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat favorisiert Mischfläche am Schulberg in Aach

Von Tina Eberhardt Dornstetten-Aach. Der Schulberg in Aach ist eng, unübersichtlich und marode. Im Rahmen einer Bebauungsplanänderung soll nun Abhilfe geschaffen werden – mit einer neuen Straße inklusive Fußgängerstreifen. Den Entwurf für die dazu im Vorfeld notwendige Bebauungsplanänderung für den Bereich Silberberg hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig durchgewunken.

Um baurechtlich klare Verhältnisse zu schaffen, wurde der Sportplatz in das Planwerk integriert und als Fläche für den Gemeinbedarf mit sportlicher Zweckbestimmung festgelegt. Für den Bürger weitreichender sind die Straßenbauarbeiten, die mit der Bebauungsplanänderung einher-gehen sollen. Denn der Schulberg ist in einem schlechten Ausbauzustand – und die Plananpassung eine Gelegenheit, dies zu ändern.

Tobias Rau vom Büro Kirn Ingenieure in Dornstetten präsentierte in der Sitzung die Stellungnahmen, die während der öffentlichen Auslegung von Bürgern und Behörden eingegangen waren. Wenig schien an dem Planwerk zu beanstanden – wenn nicht der geplante Gehweg oder Nicht-Gehweg stellenweise doch etwas Kopfzerbrechen bereitet hätte. Geplant ist eine sogenannte Mischfläche. Sprich: ein durch Pflastersteine optisch abgegrenzter Fußgängerstreifen, der allerdings auf gleichem Höhenniveau wie die Straßenfläche liegt. Bei engem Gegenverkehr dient der Pflasterstreifen zugleich als Ausweichbucht für Autos.

Mit dieser Version soll den räumlichen und topografischen Gegebenheiten am Schulberg Rechnung getragen werden. Denn zwei Fahrbahnen plus Gehweg mit Bordstein würden auf der steilen Strecke keinen Platz finden – auch wenn das Landratsamt und einige Anwohner diese Lösung favorisiert hätten.

Doch sowohl Rau als auch die Mehrheit der Gemeinderäte und Aachs Ortsvorsteher Hermann Friedrich sehen darin wenig Sinn. Rau betrachtet es sogar als die gefährlichere Variante. Denn damit Gegenverkehr auf der Straße möglich bleibt, wären Ausweichbuchten notwendig. Diese würden den Gehweg jedoch abschnittsweise unterbrechen und den Fußgänger in den fließenden Straßenverkehr zwingen. Die Mischfläche hingegen sei eine häufig praktizierte Variante, "wenn man die Breite nicht hat". "Ein Gehweg wäre schwachsinnig", meinte auch Hermann Friedrich angesichts des vor allem stoßweise zu den Schulzeiten auftretenden Fußgängeraufkommens. Miteinander auskommen statt reglementieren lautet sein Ansatz.

Angesichts einer Anwohnerforderung zur kompletten Verkehrsberuhigung des Schulbergs appellierte hingegen Werner Wennagel (Freie Wähler/CDU) an die Eigenverantwortung aller Verkehrsteilnehmer: "Man muss halt schauen." Zudem könnte die starke Tempobeschränkung auf der Steilstrecke im Winter Probleme verursachen, fürchtete Tobias Rau. An dieser Hürde scheiterte auch Mareile Jordans (Freie Bürger) Vorschlag von Verkehrshindernissen, mit denen der angesichts der neuen Straße eventuell enthusiastische Bleifuß der Autofahrer gebremst werden sollte. Bürgermeister Bernhard Haas will den Vorschlag prüfen: "Ich weiß aber nicht, ob die Strecke dafür geeignet ist."

An der grundsätzlichen Verkehrssicherheit der geplanten Fußgängerfläche soll dennoch kein Zweifel bestehen. Daher, so Tobias Rau, werde man auch nochmals eine Ortsbegehung mit der Polizei machen.