Bei der letzten Wildpflanzen-Wanderung genossen die Naturfreunde das furiose Herbst-Finale an würzigen Wildfrüchten und -pflanzen für Küche und Hausapotheke. Foto: Kalmbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Führung: Teilnehmer sammeln Wildfrüchte

Dornstetten-Hallwangen (bka). Auch die letzte Wildpflanzenwanderung im Dornstetter Freizeitsommer fand reges Interesse. Der Herbst wartet mit herzhaften Wildfrüchten und -wurzeln auf, bevor sich die Natur in die Winterpause verabschiedet. Naturpädagogin Bärbel Kalmbach begeisterte die Teil- nehmer für die vitamin- und mineralstoffreichen Wildfrüchte, die in die Körbchen gesammelt wurden.

Eine der ältesten Nutz- und Heilpflanzen ist der Holunder als wahrer "Medizinschrank". Er verwöhnt gleich doppelt, denn nicht nur seine Blütendolden im Frühsommer, sondern auch seine Beeren im Herbst enthalten jede Menge Vitamine und sind bestens geeignet, um für die Erkältungswellen des nahenden Winters zu rüsten. Gekocht lassen sich Holunderbeeren zu Saft, Sirup, Marmelade oder Smoothies verarbeiten.

Hagebutten können für "Kernlestee" getrocknet werden. Die Fruchtschale lässt sich zu Hägenmark-Konfitüre kochen, als Tee, Likör, Essig, Wein und in Soßen ansetzen oder die ganze Frucht trocknen, mahlen und als Immunstärkung im Müsli genießen.

Die Blüten, Blätter und Früchte des Weißdorns wirken positiv auf die Durchblutung der Herzkranzgefäße und senken den Blutdruck. Als echtes Naturschutzgehölz bietet die Schlehe Mensch und Tier großen Nutzen. Ihre Vorzüge kommen erst zur Geltung, wenn die Beere nach dem ersten Frost verarbeitet wird – zu Likör, Saft, Sirup, Gelee, Mus oder Wein – mit heilsamen Inhaltsstoffen, auch für das Altersherz.

Die Eberesche oder Vogelbeere, ebenfalls nach dem ersten Frost geerntet und nur gekocht verwendet, wartet mit charakteristischen Inhaltsstoffen und Heilwirkungen auf – besonders gut zur Behandlung von Gicht und Rheuma und Geheimtipp für Sänger.

Die Kraft der Wildpflanzen konzentriert sich im Herbst wieder in den Wurzeln, wie bei Engelwurz, Wegwarte, Löwenzahn oder Beinwell.

Die kulinarische Explosion der Früchte und Kräuter ließen sich die Teilnehmer anschließend im Garten von Fritz und Bärbel Kalmbach auf der Zunge zergehen.