Mitte Mai sollen Straßen- und Tiefbauarbeiten in der Bahnhofstraße in Dornstetten beginnen. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Kosten für Verschwenkung der Bahnhofstraße und Kreisverkehr in Dornstetten steigen

Von Doris Sannert

Dornstetten. Mitte Mai sollen die Arbeiten beginnen. Von da an wird es nur knapp ein Jahr lang dauern, bis die Bahnhofstraße verschwenkt und der Kreisverkehr gebaut ist. Die gute Nachricht am Dienstagabend im Gemeinderat: Der Zeitplan wird eingehalten. Die schlechte: die Kostenschätzung nicht.

Das Büro Eppler hatte die Baukosten für beide Maßnahmen ursprünglich mit rund 938 000 Euro angegeben. In den Haushalt der Stadt Dornstetten wurden dann 1,074 Millionen Euro eingestellt – 906 000 Euro für den Straßenbau, 104 000 Euro für die Kanalarbeiten und 64 000 Euro für die Wasserversorgung. Die Kosten entfallen zur Hälfte auf beide Maßnahmen.

Obwohl elf Firmen die Unterlagen für die Tief- und Straßenbaumaßnahmen einschließlich Kanal- und Wasserleitungsarbeiten abgeholt hatten, lagen am Ende ganze zwei Angebote vor: das günstigste von der Baiersbronner Niederlassung der Reif GmbH & Co KG mit etwas mehr als 1,091 Millionen Euro. Nicht im Preis enthalten sind die Ingenieurs- und Nebenkosten. Ein Teil der Anlieger muss demnach tiefer in die Tasche greifen – nicht nur wegen der Ausschreibung. Wie André Müller vom Ingenieurbüro Eppler den Ratsmitgliedern erklärte, entstehen für die Entsorgung des teerhaltigen Belags der Bahnhofstraße ebenso Mehrkosten wie für einen Gehweg, der dort nachträglich geplant wurde. Aber auch die Baumscheiben am Rand des Kreisverkehrs, die das Gremium erst vor Kurzem beschlossen hatte, lassen die Kosten ansteigen.

Um sie nicht noch mehr in die Höhe zu treiben, schlug Müller deshalb vor, die Treppe von der Tübinger Straße hinab in die Bahnhofstraße in grauem Granit zu bauen. Auf Wunsch des Gemeinderats war sie alternativ auch in rotem Granit und in eingefärbtem Beton ausgeschrieben worden. Beide Varianten seien teurer, machte Müller klar. Stadtrat Martin Schwenk (Freie Wähler/CDU) gefiel es gar nicht, dass die Ausschreibung höher ausfällt als erwartet. Er ist sich sicher: "Der kurzfristige Baubeginn spiegelt sich in den Angeboten wider." "Wir haben in den letzten Jahren Glück gehabt – dieses Mal hatten wir kein Glück", bedauerte Bürgermeister Bernhard Haas und verwies auf die vollen Auftragsbücher der Baufirmen, die auch erklärten, weshalb nur zwei Firmen ein Angebot abgegeben hatten.

Mitte Mai werden die Arbeiten in der Bahnhofstraße beginnen. André Müller rechnet mit einer Bauzeit von rund vier Monaten. Spätestens Ende September wird dieser Abschnitt fertig sein. Gleich im Anschluss soll es mit dem Bau des Kreisverkehrs weiter gehen. Ende April, spätestens jedoch Anfang Mai, sollen die Arbeiten auch dort beendet sein. Allerdings, räumte Bürgermeister Haas ein, sei noch das Normenkontrollverfahren anhängig. Eine Entscheidung wird am 15. Juni bei der Verhandlung in Mannheim erwartet. Bei Befangenheit von Stephanie van der Meyden (Freie Bürger) stimmte das Gremium bei einer Enthaltung der Vergabe zu.