In der Pause und nach seinem Vortrag stellte sich Alexander Huber den Fragen des Publikums und signierte seine Bücher am Büchertisch von Felizitas Seeger. Zudem erfüllte er noch diverse Autogramm- und Fotowünsche. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Buchwochen in Dornstetten: Extremkletterer Alexander Huber beeindruckt mit Aufnahmen von seinen Touren

Von Petra Haubold Dornstetten. Alexander Huber führte zum Auftakt der Buchwochen in Dornstetten das Publikum in die Welt des Extremkletterns. Die 11. Dornstetter Buchwochen starteten am Montag mit einem Höhepunkt: Extremkletterer Alexander Huber begeisterte in der voll besetzten Stadthalle unter dem Motto "Im Licht der Berge". Bilder und Filme gaben den Besuchern einen beeindruckenden Einblick in die Welt des Extremkletterns.

Nicht nur für Alpinisten war der Vortrag des Profi-Kletterers interessant. Der 46-jährige Bergsportler aus Kitzbühel zog mit seinen emotionalen Erlebnissen alle in den Bann.

In atemberaubenden Bildern und Filmsequenzen nahm Huber die Besucher mit auf seine Unternehmungen in die Antarktis, nach Nepal und nach Kalifornien. Nachdem Kulturamtsleiterin Carolin Dirks die vielen Gäste begrüßt und den Sponsoren für ihre Unterstützung gedankt hatte, starteten die gut zweistündigen Schilderungen des in Traunstein lebenden deutschen Profibergsteigers und Extremkletterers mit stimmungsvollen Leinwandbildern. "Das Licht in den Bergen ist etwas ganz besonderes", sagte Huber. Und wer in den Bergen unterwegs sei, der befinde sich auch auf der Sonnenseite des Lebens, betonte Huber. Im Vordergrund standen nämlich nicht nur die Kletterrouten, sondern das Erlebnis Berg als "echte Leidenschaft".

Neben gewagten Kletterszenen wurde auch die zauberhafte Kulisse gezeigt, in der geklettert und gewandert wurde: faszinierende Hochgebirgslandschaften, bizarre Felsgebilde und beeindruckende Nahaufnahmen der Menschen, die dort leben.

Huber berichtete zunächst von seinen Anfängen und seiner "Sturm-und-Drang"-Zeit als junger Bergsteiger in den Alpen.

Der im Jahr 1968 geborene Alexander, der jüngere der bekannten "Huber-Buam", hatte die Leidenschaft für das Bergsteigen von seinem Vater geerbt. Mit zwölf Jahren bezwang er seinen ersten Viertausender, mit 19 Jahren hat er die Route "Weiße Rose" im Klettergebiet "Wilder Kaiser" in den Kitzbühler Alpen erschlossen.

Die einzigartigen Bilder und seine Erzählungen riefen mehrfach ungläubiges Staunen bei den Besuchern hervor und machten richtig Lust aufs Klettern. Nicht nur "das Klettern direkt vor der Haustür" reizte Huber, vielmehr wollte er andere Kulturen kennenlernen.

Irgendwann musste sich der Physikstudent damals entscheiden: das Physikum oder das Bergsteigen als Profisport. Der Doktor der Physik fiel also dem alpinen Extremsport zum Opfer. "Auf zwei Hochzeiten tanzen konnte ich nicht, aber ich hätte mir ja jemanden suchen können, der meine Doktorarbeit schreibt", erzählt Huber mit Lächeln im Gesicht. Hatte der Extremsportler sich doch neben dem Alpinismus auch dem Speed-Klettern an den Bigwalls des Yosemite (USA) und den Erstbegehungen an den Bergen Patagoniens verschrieben.

Eine große Magie gehe von den Achttausendern dieser Erde aus, sagte der Referent. Und das Schöne am Bergsteigen, beispielsweise in Nepal und Tibet, seien die reichhaltigen kulturellen Eindrücke.

Weit waren Huber und sein Bruder Thomas gereist, um Herausforderungen zu finden, denen sich niemand zuvor stellte. Vom Königin-Maud-Land in der Antarktis erzählte Huber, von extremen Minusgraden, die ihn aber nicht abschreckten, unbegangene Routen in Angriff zu nehmen. "Die Griffe an einer glatten Wand zu finden, das ist eine anspruchsvolle Aufgabe, dazu braucht’s eben echten Spürsinn", veranschaulichte Huber in charmantem Dialekt.

Vor zwei Jahren hatten die Brüder einen großen Erfolg zu melden: Den Erzählungen Hubers über die erste freie Begehung der 1000 Meter hohen Südwand des Mount Asgard auf Baffin Island, wobei ein Kamerateam dabei war, folgte das Publikum gespannt und fasziniert.