Der Chor der Martinskirche gestaltete unter der Leitung von Christina Böhringer eine geistliche Abendmusik von höchster Qualität. Foto: Chor der Martinskirche Foto: Schwarzwälder-Bote

Geistliche Abendmusik: Lang anhaltender Applaus belohnt auch Instrumentalisten und Dirigentin

Dornstetten. "Psalmen – gestern und heute" war das Thema der geistlichen Abendmusik, zu der der Projektchor der Martinskirche unter der Leitung von Christina Böhringer eingeladen hatte. Das Programm spannte einen Bogen von der Renaissance bis zu zeitgenössischer Musik.

Den Auftakt bildeten Lob- und Dankpsalmen. So wurden von Giuseppe Pitoni "Singet ein neues Lied" und von Hans Leo Hassler "Cantate Domino" gekonnt und mit den für die damalige Zeit üblichen Taktwechseln präzise und transparent vorgetragen.

Pfarrer Schanz vertiefte in seiner Lesung das Psalmlied "Du meine Seele singe", das Chor, Instrumentalisten und Gemeinde im Wechsel musizierten. Es folgte die fetzige Jazzmotette "Jubilate Deo" von Johannes Matthias Michel, die der Chor sicher und mit Esprit vortrug. Beim Allegretto aus der Triosonate in d-Moll von Carl Philipp Emanuel Bach zeigten Debora Kohler (Querflöte), Geneva Schall (Violine), Johanna Klöpping (Violoncello) und Marlene Müller (Orgel) ihr Können, war der Satz doch souverän und differenziert musiziert. Bei Aria und Prelude für Querflöte und Orgel aus der Suite Antique von John Rutter glänzte Debora Köhler zusammen mit Marlene Müller. Die Instrumentalisten verzauberten die Zuhörer mit ihrer Interpretation durch ihr sensibles Gespür für diese lyrischen Stücke.

Im zweiten Teil folgten Psalmvertonungen zu den Themen Hoffnung, Trost und Zuversicht. So die Komposition "Was betrübst du dich, o du meine liebe Seele" von Wolfgang Carl Briegel, bei der der Chor jeweils im ersten Teil das sorgenvolle Flehen und im zweiten Teil die freudige Zuversicht auf Gottes Hilfe sauber herausarbeitete. Die Instrumentalisten fügten sich bei den Ritornellen harmonisch ein. Von Lorenz Maierhofer stammte die romantische Komposition "Der Herr hat seine Engeln befohlen". Auch hier glänzte der Chor, indem er dem sensiblen Dirigat folgte und in allen dynamischen Facetten ausdrucksvoll agierte.

Ein Höhepunkt war die Vertonung von Psalm 23 "The Lord is my Shepherd" von John Rutter. Chor, Querflöte und Orgel zeigten hohe Präsenz und musikalisches Empfinden und interpretierten den Hirtenpsalm ausdrucksvoll. Den Abschluss bildete "Laudate Dominum" für Chor und Orgel vom niederländischen Komponisten Ad Voesten. Auch hier zeigten sich der Chor und Marlene Müller an der Orgel in Bestform, war das Stück doch mit Freude und Elan vorgetragen. Lang anhaltender Applaus belohnte Chor, Instrumentalisten und Dirigentin für diesen musikalischen Hörgenuss.