Nicht von ungefähr erzielte Youngster Matthias Weimer (unser Bild) den Führungstreffer, scheiterte aber bei seinen weiteren Chancen (unser Bild) am Ofterdinger Torwart. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

SG Dornstetten für wenige Minuten Unkonzentriertheit bestraft. Zu harte Ampelkarte gegen Reser.

Dornstatten - SG Dornstetten – TSV Ofterdingen 2:4 (1:2). Fünf indisponierte Minuten der Dornstetter Abwehr bedeuteten gestern Abend die Entscheidung gegen eine über weite Strecken gut mitspielende Gastgebermannschaft.

Mit seinen Saisontoren Nummer drei und vier drehte Ofterdingens Stürmer Marc Brodbeck eine bis zu diesem Zeitpunkt klar in den Dornstetter Händen liegende Partie.

Einige Umstellungen im SG-Gefüge sollten sich im zweiten Heimspiel auszahlen. Da war neben dem starken Debüt von Dennis Böhm auf der rechten Seite der Abwehrkette der frische Auftritt des von Beginn an stürmenden Youngsters Matthias Weimer. Der 17-Jährige machte über rechts viel Druck, suchte frech immer den Abschluss und war, so lange seine Kraft reichte, ein Unruheherd in der Gästeabwehr. Fast hätte er schon nach 100 Sekunden die SG Dornstetten nach Vorarbeit von Sascha Vater in Führung gebracht, doch wie in Empfingen schien TSV-Torwart Markus Keller nicht zu überwinden. Dass es doch geht, zeigte Weimer 14 Minuten später. Nach einem Freistoß von Daniel Kulawig zeigte sich die Deckung nicht auf der Höhe und Weimer schmuggelte das Leder zum 1:0 am diesmal machtlosen Keeper vorbei ins Netz.

Die SG Dornstetten blieb danach gegen den zunächst offensiv praktisch nicht stattfinden Mitaufsteiger am Drücker und hatte gute Gelegenheiten, den Vorsprung noch auszubauen. Die beste vergab einmal mehr Matthias Weimer, der nach einem Eckball aus kurzer Distanz am wieder prächtig reagierenden Keller scheiterte (24.). Und danach brachte der TSV Ofterdingen seine beste Fähigkeit wieder zum Vorschein: praktisch aus dem Nichts zu einem Treffer zu kommen. Wie gegen die SpVgg Freudenstadt und die SG Empfingen schlug Marc Brodbeck zu, der eine Rechtsflanke aus sechs Metern mit dem Kopf zum 1:1 verwandelte (32.).

Seinen Doppelpack machte er mit dem schon vier Minuten später perfekt, wobei die ansonsten gut stehende Defensive und der auf der Linie verharrende Torwart Markus Burkhardt nicht gut aussahen. Noch vor der Pause war allerdings auch der Ausgleich wieder möglich, doch ein gut angesetzter Schuss von Fabian Nestle wurde noch zur Ecke abgeblockt (40.), und bei einem letzten Konter schon in der Nachspielzeit spielte Ercan Yaman den im Abseits stehenden Sascha Vater an, anstatt selbst abzuschließen.

Nach einer ersten ruhigeren Viertelstunde nach Wiederbeginn nahm die Partie mit einer hundertprozentigen Chance von Nils Schaller richtig fahrt auf, der aus sechs Metern das leere Tor und damit die Vorentscheidung verfehlte. Immer mehr in den Blickpunkt und auch ins Zentrum der Kritik seitens der einheimischen Fans rückte jetzt Schiedsrichter Ralf Endriß, der in der Tat nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Wegen einer vermeintlichen Schwalbe in der Rückwärtsbewegung stellte er in der 66. Minute den erst vier Minuten zuvor verwarnten Dimitriy Reser vollkommen überzogen vom Platz, was die Dornstetter Aufholjagd natürlich deutlich erschwerte. Die Gastgeber gingen auch mit zehn Mann dennoch Risiko und kassierten fast folgerichtig nach einem Konter das vermeintlich entscheidende 1:3 durch einen Flachschuss von Nils Schaller (76.).

Noch aber gaben sich die Platzherren nicht geschlagen, zumal sich der TSV Ofterdingen jetzt den Luxus erlaubte, gleich zwei hundertprozentige Chancen (Tim Wissmann, 77./Marc Brodbeck, 77.) regelrecht herzuschenken. So fasste die SG Dornstetten wieder Mut, als der bei seiner Rückkehr starke Fabian Nestle den Ball eroberte und Markus Keller mit einem Aufsetzer aus der Distanz zum 2:3 überraschte. Als die Truppe des wegen seiner Verletzung bereits nach 13 Minuten wieder vom Platz gegangenen Heiko Kieferle dann auch noch einen etwas schmeichelhaften Elfmeter erhielt, der eigentlich bereits zuvor bei einem Handspiel im Strafraum fällig gewesen wäre, war sogar die ganz große Chance zum Ausgleich da. Aber Sascha Vater schoss das Leder entgegen aller Ratschläge halbhoch nach rechts und der lange Torwart Markus Keller wehrte auch den Elfmeter in der 85. Minute ab.

Danach stürmte die Sg Dornstetten zwar weiter nach vorne, die Chancen hatten gegen eine entblößte Abwehr aber die Gäste. Nach zwei vergeblichen Versuchen sorgte in der Nachspielzeit Edward Wirtz fast folgerichtig für das 2:4. SG Dornstetten: Burkhardt, Böhm, Weiß (85. Anselm), Mäder, Wennagel, Nestle, Weimer (79. Kübler), Kieferle (13. Yaman), Vater, Reser, Kulawig.