Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

           Kabarettistin Tina Häussermann               ist auf den Hund gekommen

Zwar ohne Hund, aber mit viel Charme und Witz verstand es die Musikkabarettistin Tina Häussermann, ihr Publikum bei ihrem Gastspiel in der Zehntscheuer in Dornstetten zu unterhalten.

Dornstetten. "Die letzte beißt den Hund – eine Frau – ein Klavier – kein Hund" war Häussermanns Programm überschrieben. "Eine sehr stark musikalisch angehauchte Darbietung, die sich sehen und hören lassen kann", versprach Jan Gaiser von der Dornstetter Tourist-Information, der die Gäste im gemütlichen Ambiente der Zehntscheuer begrüßte und gute Unterhaltung wünschte. Es sei sogleich die letzte Veranstaltung der diesjährigen Reihe von "Kultur im Museum" informierte er. Der für 17. November geplante Auftritt des "Blonden Engels" müsse aufgrund einer Erkrankung des Künstlers abgesagt werden.

Tina Häussermann betrat im eleganten Abendkleid die Bühne und legte los. Die quirlige Künstlerin aus Stuttgart beklagte sich, mit ihren 1,60 Metern Körpergröße, von denen noch ein paar Zentimeter "Schuh-melei" seien, immer der "Mops" gewesen zu sein. Für ihr Publikum hatte sie viele selbst geschriebene Lieder, die mit Wortwitz und Wortspielereien gespickt waren, mitgebracht, die sie selbst am Keyboard begleitete.

Unter dem Motto "Auf den Hund gekommen" erzählte sie von Begebenheiten und Geschichten, die ihr passiert seien, als sie während deren Abwesenheit auf den 80-Kilo-Hund "Argos" und auf die Pflanzen ihrer Großtante aufpassen musste. Nicht nur habe sie einen "braunen Daumen" und sei mit dem "Gießauftrag völlig überfordert" gewesen, auch die Belange des "unkastrierten Rüden" hätten sie an ihre Grenzen gebracht, erzählte sie.

Die Kabarettistin stellte ausgiebig die Spielsachen von "Argos" vor, die vom eingerahmten Foto seines Hundefreundes "Castor" über das Schnuffeltuch bis zum Gummibeißtier reichten. Das Hundefutter, oder zumindest das, was in der "Bonzo-Packung" war, durfte das Publikum im Mitmachteil des Programms sogar probieren – "als gesunde Belohnung für zwischendurch".

Tina Häussermann verstand es, ihre Gäste mit schrägen, witzigen, oft doppeldeutigen und auch tiefgründigen Erzählungen bestens zu unterhalten und ihnen einen kurzweiligen Kleinkunstabend zu bescheren. Sie plauderte aus dem Nähkästchen, erzählte von "Sitzschläfern" in der S-Bahn und machte sich in einem Lied darüber Gedanken, ob Lügen wirklich die Freundschaft erhalten.

"Das Leben ist eine Sushi-Bar", ist ihre Devise, "denn alles was nicht verarbeitet wurde, wird den Menschen irgendwann wieder vor die Nase gefahren", sagte sie, um im Anschluss den Hundesong "Der macht nichts – der will nur spielen" zu singen.

Auch nach der Pause wurden die Zuschauer von der Solokabarettistin weiterhin köstlich unterhalten. Sie beschäftigte sich damit, was von einem Hundeleben bleibt, was eigentlich Hundstage sind und warum es nicht ratsam ist, schlafende Hunde zu wecken. Die Powerfrau hielt zu einem musikalischen Boxenstopp an der Autobahnraststätte, um ein Lied über die "Sanifair-Toilette" zu singen und wünschte sich darin "die größte Klo-Rolle im Musical My Sanifair-Lady" zu sein.

Nach dem offiziellen Programm gab es für das Publikum noch "ein kleines Guzle mit auf den Weg" und einen Vorgeschmack aus ihrem neuen Selbstverteidigungs-Kabarettprogramm "Futschikato". Als Zugabe und musikalischen Rauswerfer servierte Tina Häussermann den Gästen das Gute-Nacht-Lied: "Der Mond ist aufgegangen", einmal zum Mitsingen für alle und einmal mit eigenen Textzeilen.