Anbau an Rückseite des Gymnasiums Dornstetten: Gemeinderat macht Weg für außerplanmäßige Ausgabe frei

Von Doris Sannert

Dornstetten. Wenn es morgen im Altbau des Gymnasiums brennen würde, dann bliebe Schülern und Lehrern nur die Flucht über das Treppenhaus. Das Fehlen eines zweiten Rettungswegs wurde bei einer Brandverhütungsschau zum wiederholten Mal kritisiert.

Im Protokoll der Brandverhütungsschau Ende April ist zu lesen: "Das Gesamtgebäude verfügt bis auf den Altbau in allen Bereichen über mindestens zwei bauliche Rettungswege. Im Zuge des 1999 genehmigten Anbaus waren neben den beiden Brandschutztoren Brandschutztüren eingeplant, die diese Rettungswege hätten sicherstellen können, realisiert wurde dies jedoch nicht."

Laut Bürgermeister Bernhard Haas sind die Brandschutztüren dem neuen Computerraum zum Opfer gefallen. Die Forderung an die Stadt Dornstetten als Schulträger lautet nun: "Aufgrund der Bedrohung von Leben und Gesundheit ist aus Sicht des vorbeugenden Brandschutzes für den Altbau ein zweiter baulicher Rettungsweg in Form einer Außentreppe erforderlich. Dieser sollte wie bereits mehrfach, unter anderem von Seiten der Ortspolizei und der Brandschutzdienststelle dringend empfohlen, mit einer Außentreppe sichergestellt werden." Die Stadt Dornstetten könne "diesen wiederholten Hinweis nicht länger ignorieren", machte Haas deutlich und schlug vor, die Planung schnellstmöglich anzugehen und die Mittel in Höhe von rund 65 000 Euro als außerplanmäßige Ausgabe noch im Haushaltjahr 2014 zu finanzieren.

Was folgte, war eine kontroverse Diskussion, in der Stadtrat Rolf Straub (Freie Bürger) die Fragen stellte: "Warum wurde die Forderung noch nicht umgesetzt?" und "Wer ist dafür verantwortlich, dass sie nicht umgesetzt wurde?" Stadträtin Pascale Peukert Freie Wähler/CDU konnte sich an keinen Beschluss des Gremiums erinnern, und auch Bürgermeister Haas wusste nicht mehr, ob nun Bauausschuss oder Gemeinderat die Entscheidung seinerzeit getroffen habe. Er versprach aber, den Fragen auf den Grund zu gehen.

Joachim Kumm (SPD) wusste, dass in den vergangenen Jahren viele Gemeinden vorwiegend an alten Schulgebäuden den Brandschutz nachgebessert und Treppen angebaut haben. Selbst wenn der Gemeinderat die Außentreppe bislang abgelehnt hätte, so Kumm, sei es jetzt an der Zeit, die Sache anzugehen, forderte er. In einem Schulgebäude könne jederzeit ein Brand ausbrechen, betonte der Bürgermeister. Er wolle den Anbau der Treppe deshalb nicht auf die lange Bank schieben.

Mareile Jordan (Freie Bürger) bezweifelte, dass es in diesem Jahr noch etwas mit der Außentreppe wird und wollte die Kosten deshalb in den Haushalt 2015 einstellen. Rolf Straub beantragte, den Tagesordnungspunkt zurückzustellen. Er wollte erst wissen, wie die Haushaltslage 2014 aussieht. Als der Bürgermeister den Punkt später erneut aufrief, stimmte das gesamte Gremium dafür, das Büro TK-Plan in Altensteig mit der Planung und Ausschreibung der Außentreppe am Altbau zu beauftragen. Bei einer Gegenstimme sprach sich der Gemeinderat für die außerplanmäßige Ausgabe in diesem Jahr aus.