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Sandra Kaupp scheitert mit Alternativvorschlag für Begegnungsraum im neuen Kindergarten

Bei seiner Haushaltsberatung hatte der Dornstetter Gemeinderat auch über den Umbau der Feuerwehr-Remise zu einem Begegnungsraum in der Hallwanger Ortsmitte zu entscheiden. Ein Alternativvorschlag sorgte für Aufregung.

Dornstetten-Hallwangen. Für das Projekt waren im Haushaltsplan 2017 insgesamt 408 000 Euro eingeplant. ELR-Zuschüsse wurden bereits beantragt. Der Ortschaftsrat Hallwangen befürwortet das Projekt. Nun sorgte allerdings der Standort-Alternativvorschlag von Gemeinderätin Sandra Kaupp (SPD) für eine erregte und heftige Diskussion im Gremium.

Kaupp schlug dem sichtlich überraschten Gremium vor, einen Mehrzweckraum im geplanten Neubau des Kindergartens Hallwangen zu integrieren. Dem widersprach Christoph Mannheimer (Freie Wähler/CDU) vehement. Geht es doch seiner Überzeugung nach bei der beantragten Maßnahme "Umbau Feuerwehr-Remise Hallwangen" vor allem darum, in einem bestehenden Gebäude einen Begegnungsraum zu schaffen, der sich zentral beim Rathaus in der Ortsmitte befindet. Da zudem der Förderantrag für diese Maßnahme bereits gestellt sei, bilanzierte er: "Hier eilt es, wir möchten jetzt nicht wieder bei null anfangen. Diese Diskussion wurde bereits im Herbst geführt."

Auch der zu diesem Punkt befragte Hallwanger Ortsvorsteher Günter Kübler sprach sich vehement dafür aus, die Feuerwehr-Remise als multifunktionsfähigen Begegnungsraum auszubauen. Bekanntlich gibt es bislang nur im ersten Stock des Hallwanger Rathauses einen Mehrzweckraum, der von der Kirchengemeinde gepachtet wurde und für verschiedene Veranstaltungen – von der Krabbelgruppe bis zum Seniorentreffen – fortlaufend belegt ist. Da dieser Raum nur über Treppen zu erreichen ist und sich zudem auf der gleichen Ebene keine Toiletten befinden, ist er für Senioren nur bedingt geeignet. Laut Kübler gibt es fortlaufend "Beschwerden älterer Herrschaften, weil diese die Treppen nicht mehr nutzen können und daher nicht mehr zu den Treffen kommen können". Auch wegen der Nähe zum Rathaus sei die – nach Auflösung der Hallwanger Feuerwehr nicht mehr benötigte – Remise der geeignete Platz für einen Mehrzweckraum. Gut 70 Besucher fänden darin Platz, mit der Möglichkeit, auch draußen sitzen zu können. Gleichzeitig verfüge Hallwangen damit auch endlich über ein barrierefreies Wahllokal in der Ortsmitte. Auch wegen des ungünstigen Geländeverlaufs sei die von Sandra Kaupp vorgeschlagene Lösung im neuen Kindergarten nicht geeignet.

Was den Zeitpunkt der Verwirklichung dieser Maßnahme anbelangt, schlug Kämmerer Jochen Köhler vor, diese erst im Sommer 2017 in Angriff zu nehmen. Von der veranschlagten Gesamtsumme sollen 2017 lediglich 200 000 Euro und ein Jahr später 199 000 Euro in den Haushalt eingestellt werden; dies entspreche auch eher dem Mittelabfluss, so Köhler.

Auch weitere Gemeinderäte zeigten sich wenig angetan von Kaupps Alternatividee. So bilanzierte Pascale Peukert (Freie Wähler/CDU): "Wir sind in Dornstetten darauf aus, dass das Ortszentrum belebt wird. Dies sollten wir auch in unseren Ortsteilen so machen. Hier geht es um unsere Dorfmitte und darum, diese zu beleben und ein Begegnungszentrum zu schaffen. Das ist Teil unseres Konzepts. Das nützt uns nichts da oben, das ist für mich rausgeschmissenes Geld."

Bei ihrem Fraktionskollegen Christoph Mannheimer rannte Peukert offene Türen ein, stellte dieser doch fest: "Ich kann jedes Mal Sachen wieder aufschnüren mit ein paar neuen Ideen. Raus aus den Kartoffeln, rein in die Kartoffeln." Christa Dengler (SPD) gab zu bedenken, dass es sich bei dem Vorschlag ihrer Fraktionskollegin um ein generationenübergreifendes Projekt handelt, was grundsätzlich zu befürworten sei. Rolf Straub (Freie Bürger) versuchte zu vermitteln und sprach sich dafür aus, den Alternativvorschlag "unvoreingenommen einfach nochmals von dieser Warte aus zu betrachten" und einen externen Fachmann einzubinden. Bürgermeister Bernhard Haas pflichtete ihm bei: "Es ist gut, lieber einmal mehr zu überlegen als zu wenig."

Ganz so gelassen konnte Ortsvorsteher Kübler den erneuten Diskussions-Schlenker aber nicht hinnehmen. Eindringlich forderte er das Gremium auf, "nicht immer wieder etwas anderes ins Spiel zu bringen, was wir gar nicht wollen". In seiner pragmatischen Sichtweise wurde er von Gemeinderat Fritz Fahr (Freie Wähler/CDU) unterstützt: "Es sind Planungskosten angefallen. Wenn wir den Raum an den Kindergarten andocken, ist in der Ortsmitte immer noch nichts verbessert. Was will die Mehrheit?" Die sprach sich mit zwölf zu vier Stimmen gegen weitere Planungen und für den Ausbau der Feuerwehr-Remise zum Begegnungsraum aus.