Die Hans-Holzwarth-Grundschule könnte eine Ganztagsschule werden. Foto: Danner Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadt Dornhan fragt den Bedarf an einer Ganztagsgrundschule ab

Von Marcella Danner

Dornhan. Die Möglichkeit wäre da – nun liegt’s am Bedarf. Die Hans-Holzwarth-Grundschule könnte zur Ganztagsgrundschule in Wahlform werden. Schulleiterin Claudia Prügel stellte im Gemeinderat eine Elternumfrage zu diesem Thema vor.

Dornhan möchte das Angebot der Ganztagsbetreuung des Kinderhauses im Grundschulbereich fortführen, um weiter der Vereinbarkeit von Familie und Beruf Rechnung zu tragen, erläuterte Bürgermeister Markus Huber dem Gremium. Das Angebot ist gesamtstädtisch gedacht. Voraussetzung dafür sei natürlich, dass es Bedarf gebe. Sonst könne beim Kultusministerium kein Antrag gestellt werden.

Zudem müssen neben dem Gemeinderat auch alle schulischen Gremien hinter dem Antrag stehen. Rektorin Prügel stellte eine Version der Ganztagsschule vor, die vier Wochentage abdeckt. Von 7.40 bis 15.45 Uhr wären die Kinder in der Schule – Montag bis Donnerstag. Das Angebot ist kostenlos.

In der Pause besteht die Möglichkeit zum kostenpflichtigen Mittagessen in der Mensa. Das ist allerdings kein Muss. Es folgt die individuelle Lernzeit, in der die Hausaufgaben erledigt werden. Im Anschluss können die Kinder an Arbeitsgemeinschaften im sportlichen, technischen, naturkundlichen oder gestalterischen Bereich teilnehmen – schließlich handele es sich hier um Freizeit, erklärte Prügel. Da durch die Einführung der Ganztagsschule die sechste Stunde wegfalle, müssten alle einmal pro Woche zum Nachmittagsunterricht – auch jene Kinder, die das Angebot der Ganztagsbetreuung nicht wahrnehmen.

Die Arbeitsgemeinschaften können sowohl von Lehrern wie auch von anderen Personen angeboten werden. Eine Kooperation mit Vereinen ist denkbar. Bei der Vier-Tage-Version bekäme die Schule zusätzlich zwölf Lehrerstunden zugewiesen. Das steigere die Qualität der Betreuung im Hausaufgaben-Bereich, betonte die Rektorin. Zudem lernten die Lehrer die Kinder in den Arbeitsgemeinschaften von einer anderen – einer außerschulischen Seite – kennen.

Wer sein Kind für die Ganztagsschule anmeldet, muss dieses Angebot mindestens ein Schuljahr lang wahrnehmen.

Weiter gibt es das Betreuungsangebot der Stadt. Hier könnten die Schüler von 7 bis 17 Uhr am Nachmittag betreut werden. Dieses Angebot ist allerdings kostenpflichtig. Über eine Erweiterung am Freitagnachmittag kann aus städtischer Sicht – Bedarf vorausgesetzt – nachgedacht werden. Damit wäre auch der letzte Nachmittag der Woche abgedeckt. Denn das sei für Berufstätige oft von Bedeutung, gab Stadträtin Diana Luz zu bedenken.

Ganz wichtig: Bei der Ganztagsschule handelt sich um eine Wahlform. Sollte sie also zustande kommen, wird sie nur von jenen Kindern besucht, die auch für sie angemeldet wurden. Damit sie aber genehmigt wird, müssen das mindestens 25 Kinder sein.

In den kommenden Tagen werden deshalb in den Kindergärten und Grundschulen der Stadt Fragebögen ausgegeben, die einen Bedarf abfragen. Bürgermeister Huber bat darum, diese auszufüllen und zurückzugeben. Der Fragebogen ist noch keine verbindliche Anmeldung, jedoch kann eine Tendenz ausgemacht werden.

Sollte genug Interesse bestehen, muss ein Antrag bereits im Oktober dieses Jahres gestellt werden. Wenn das Kultusministerium ihn positiv bescheidet, könnte eine Ganztagsschule ab dem Schuljahr 2016/17 eingeführt werden.