Zwei Hürden stehen für den Bau eines Windrads im Weg: Der Flächennutzungsplan wurde geändert, außerdem fehlt ein Gutachten. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Gremium stellt Bauantrag für Windkraftanlage zurück / Gutachten fehlt noch

In Dornhan und in Sulz plant die EnBW Windkraftprojekte GmbH einen Windpark mit drei Anlagen. Eine Voraussetzung für den Bau einer Windkraftanlage in Dornhan fehlt aber noch: ein artenschutzrechtliches Gutachten eines Investors.

Dornhan. Der Gemeinderat stimmte am Montag einhellig für eine Zurückstellung des Bauantrags. Im Herbst soll entschieden werden. "Wir können keine Stellungnahme abgeben, weil wir noch nicht wissen, wo die Anlage hinkommt", erklärte Bürgermeister Markus Huber. Ein klares Votum könne man erst erteilen, wenn alle Daten vorlägen. Das Thema Windkraft mobilisierte einige Bürger, entsprechend gut gefüllt waren die Stühle im Zuschauerraum des Sitzungssaals.

Schon die übliche "Frageviertelstunde" für Bürger wurde großzügig ausgedehnt. Peter Heimberger, Sprecher der Dornhaner Windkraftgegner, nutzte die Gelegenheit, um die Stadträte an ihre Verantwortung zu erinnern: Der Teilflächennutzungsplan sei wichtiger Bestandteil zur Steuerung der Windkraftpläne, hier wolle man frühzeitig involviert werden.

Zudem wünschte er sich, "dass die Hopfauer und die Brachfelder Bürger auch ihre Fragen stellen können". Schließlich sei die Dornhaner Gruppe doch vor kurzem bei einer Sitzung in Hopfau von der Bürgerfragestunde ausgeschlossen gewesen, obwohl man als Anlieger betroffen war, beklagte der Sprecher. Sein Wunsch sei es, den EnBW-Projektleiter Michael Volz einzuladen, wenn es zur Abstimmung komme, "damit die Bürger ihre Fragen beantwortet bekommen".

Die Rückstellung des Vorhabens sei jetzt nötig, um die Planungshoheit der Gemeinde nicht zu verlieren, erläuterte der Bürgermeister. "Wenn wir jetzt nicht handeln, würde das Landratsamt ohne unsere Stellungnahme agieren", meinte er.

Doch den Flächennutzungsplan wolle man selbst gestalten. "Wir können bestimmen, wo die Anlage hinkommt", so Huber. Vorher gelte es, Grundstücksfragen zu klären und das Gutachten abzuwarten.

Darüber hinaus müssten Aspekte wie Artenschutz, Rotmilan-Horste und Abstand zur Wohnbebauung mit einfließen. Er rechne damit, dass das Gutachten bis zur nächsten Sitzung im September vorliege, sagte Huber.

Ratsmitglied Gerhard Pfau plädierte für die öffentliche Auslegung des Gutachtens. Er wollte darüber hinaus wissen, ob die Rückstellung nur Dornhan betreffe. "Wir regeln für uns, Sulz regelt für sich", bestätigte Huber.