Gemeinderat: Historische Unterlagen nicht fachgerecht gelagert / Stadt sucht nach passenden Räumlichkeiten

Von Petra Haubold

Dornhan. Sukzessive will die Stadt die Archive in den Ortsteilen aufmöbeln. Auch eine gemeinsame Unterbringung von Stadt- und Ortsteilarchiven können sich die Verantwortlichen vorstellen. Dazu braucht es aber passende Räumlichkeiten.

Die Akten des Stadtarchivs Dornhan und aus dem Ortsteilarchiv in Busenweiler sind seit dem Jahr 2003 archiviert und in sogenannten Findbüchern erfasst. Diese Boxen bewahrt die Stadt im Untergeschoss der Dornhaner Sporthalle auf. Hier habe man einen Raum gefunden, der den Vorgaben für die Unterbringung von Archiven entspreche, meinte Bürgermeister Markus Huber bei der jüngsten Ratssitzung. 190 laufende Regalmeter hat das Stadtarchiv Dornhan unter der Sporthalle für sich eingerichtet, 46 sind mit Archivalien aus Busenweiler belegt. Die historischen Unterlagen aus den anderen Teilorten befinden sich auf den Dachböden der dortigen Rathäuser. Damit sind sie weder zeitgemäß noch fachgerecht aufbewahrt. "Nicht nur aus brandschutztechnischen Gründen ist das keine optimale Lagerungsmöglichkeit, vielmehr gestaltet sich auch das Suchen und Finden einzelner Dokumente in den Ortsteilarchiven als sehr schwierig", erklärte Huber. Die Dokumente seien zwar grob archiviert und sortiert, werden aber lose gesammelt.

Kostenschätzung erstellt

Jetzt hatte sich die Stadt von Kreisarchivar Armin Braun eine Kostenschätzung über den zeitlichen Aufwand für die Erschließung der Ortsteilarchive erstellen lassen. Huber: "Ziel ist es, langfristig die Archive zusammenzuführen, und das wurde uns auch vom Landratsamt empfohlen."

Das gehe natürlich nicht sofort. In die Haushaltspläne 2018 bis 2024 will die Stadt jährlich 15 000 Euro für die Aufarbeitung der Archive einstellen. Hierfür will die Gemeinde Verträge mit dem Kreisarchiv schließen. EDV gestützte Erschließungsmaßnahmen würden nämlich vom Landratsamt unterstützt.

Zustimmung signalisierte der Gemeinderat. Was das für Akten seien, wollten einige wissen. Dokumentationen über das Dorf- und Familienleben, Abhandlungen, Steuerlisten und vieles mehr seien da zu finden, antwortete Huber. Langfristig will sich die Stadt um einen Raum für die gemeinsame Unterbringung aller Archive bemühen. Es bestünden aber spezielle Anforderungen an Temperatur, konstanter Luftfeuchtigkeit und Brandschutz. "Auch Wasserleitungen dürfen nicht im Raum sein", führte Huber aus. In der Sporthalle gebe es zwar noch Platz für das Archiv aus Fürnsal. Und die Archivalien könnten auch noch in diesem Sommer unsortiert dorthin gebracht werden. Doch für alle Ortsteilarchive reiche der Platz dort nicht aus.

Den Platzbedarf für alle Archivalien im Stadtgebiet berechnete die Stadt mit rund 500 laufenden Regalmetern. Jetzt will sich die Gemeinde überlegen, ob im Zuge künftiger städtischer Baumaßnahmen auch gleich neue Räumlichkeiten für ein Archiv geschaffen werden können. Der Gemeinderat befürwortete dieses Vorhaben.