Der Bürgerbus Dornhan kann starten. Zum Organisationsteam gehören Bürgermeister Markus Huber, Gerd Walter, Sigrid Kümmich, Rainer Rais, Hauptamtsleiterin Sabine Heim und Alois Schanz (von links). Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgerbus: Fahrzeug wird am 20. November übergeben / 17 Fahrer stehen zur Verfügung

Der erste Bürgerbus im Landkreis Rottweil kann starten. Das Fahrzeug wird am kommenden Freitag übergeben. Am Montag, 23. November, findet die erste Fahrt statt.

Von Marzell Steinmetz

Dornhan. Gestern traf sich das Organisationsteam mit Bürgermeister Markus Huber und Hauptamtsleiterin Sabine Heim zur Besprechung im Rathaus.

Von politischer Seite aus sei dem Bürgerbus hohe Priorität zugewiesen worden, sagte Bürgermeister Huber. Weil "ohne Moos nichts los ist", wie er es salopp formulierte, war es auch wichtig, dass die Interessengemeinschaft Handel und Gewerbe (IHG) mit ins Boot geholt werden konnte. Die IHG finanzierte über Sponsoring zur Hälfte das Fahrzeug, machte aber auch zur Bedingung, dass der Bus im Autohaus Blocher gekauft wird. "Käpsele kaufet im Städtle", zitierte Alois Schanz den Spruch, den sich die IHG zu eigen gemacht hat. Er betonte, dass das Autohaus "uns stark unterstützt hat". Schanz hatte keine Mühe, den IHG-Vorstand zu überzeugen, in das Projekt mit dem Bürgerbus einzusteigen.

Gerd Walter, Betriebsleiter bei Schweizer Reisen, sprach sich mit den Busunternehmen ab. Der Bürgerbusfahrplan kommt den normalen Buslinien zwar etwas "ins Gehege". Aber: "Wir wollen keine Konkurrenz sein", betonte Huber. Der Bürgerbus ist, im Gegenteil, auf den normalen Linienverkehr abgestimmt.

Bürger ohne eigenes Auto werden nun mobiler sein. "Wir haben keinen Bäcker und keine Bank mehr", meinte die Leinstetter Ortsvorsteherin Sigrid Kümmich. Um in der Stadt einkaufen zu können, "brauchen wir ganz dringend den Bürgerbus".

Es gibt noch einen Vorteil, auf den Rainer Rais hinwies. Der Bürgerbus bedient auch entlegene Baugebiete. Insgesamt fährt das behindertengerecht ausgestattete Fahrzeug 50 Haltestellen im Stadtgebiet an und hält in der Nähe zentraler Einrichtungen. Die Schilder an den Haltestellen werden demnächst angebracht.

Das Projekt hat aus sich aus der Diskussion zur Stadtentwicklung "Dornhan 2030" heraus entwickelt. Dass der Einsatz eines Bürgerbusses funktioniert, zeigte ein Besuch in Wendlingen. Die Gemeinde, so Huber, "war unser Geburtshelfer". Einen wesentlichen Anteil am Gelingen schrieb Alois Schanz aber auch Hauptamtsleiterin Sabine Heim zu, die sich für das Vorhaben außerordentlich engagiert habe und selber Fahrerin sein werde.

Insgesamt stehen 17 Fahrer zur Verfügung. Sie seien hoch motiviert, so Schanz. Sie alle haben einen Gesundheitscheck absolviert und beim örtlichen DRK noch einen Auffrischungskurs in Erster Hilfe erhalten. Weitere Fahrer wären aber durchaus noch wünschenswert. Der Fahrplan liegt in der Rathäusern und IHG-Geschäften aus. Er wird auch an den Haltestellen aufgehängt. Das Logo haben Ingrid Schatz und Josef Rues entworfen und gestaltet. Der Fahrpreis beträgt ein Euro. n Die Fahrzeugübergabe findet im Rahmen eines Festakts am Freitag, 20. November, um 17 Uhr in der Mensa des Dornhaner Schulzentrums statt.