Felix Lehmann erklärt im Wasserhäusle die Technik. Aufmerksame Zuhörer sind Volker Kauder (hinten rechts) und CDU-Stadtverbandsvorsitzender Lothar Reinhardt (daneben). Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Sommertour: Volker Kauder besichtigt in Dornhan das Wasserhäusle im Zitzmannsbrunnenbachtal

Was Heimat ausmacht und worauf man stolz sein kann, erkundet der CDU-Bundestagsabgeordnete Volker Kauder auf seiner diesjährigen Sommertour. Gestern informierte sich der Politiker über den Heimatverein in Dornhan.

Dornhan. Eine "Heimat zu bieten", ist andererseits auch eine kommunale Aufgabe. Den Begriff "Heimat" verknüpfte Bürgermeister Markus Huber bei seiner Ansprache im Bürgersaal mit "Lebensqualität" und "Wohlfühlen". Dazu gehört aber eine entsprechende Infrastruktur. Ärzte müssten in der Stadt angesiedelt sein, man brauche Pflegeplätze sowie Wohnraum für alle Generationen und "Schichten", sagte Huber. Solche "harten Fakten" könne die Stadt schaffen und dabei Prioritäten setzen. Wichtig sind für Huber aber auch "weiche Faktoren". Dazu zählte er das, was der Heimatverein für die Stadt leistet.

Und dies ist eine ganze Menge, wie Martin Miller erzählte. Seinen Bericht unterlegte er mit der Bilder-Präsentation von Stadtfotograf Klaus Kretschmann über die verschiedenen Aktionen des Vereins.

Dieser war 1953 als Fremdenverkehrsverein gegründet worden. Mittlerweile, so Miller, stünden nicht mehr Touristen, sondern die Bürger im Mittelpunkt. "Wir wollen, dass die Menschen gern in Dornhan leben", erklärte er Kauder das Ziel des mit 76 Mitgliedern kleinen, aber sehr regen Vereins. Die größte Veranstaltung, die der Heimatverein jährlich organisiert, ist der Weihnachtsmarkt, der jedes Mal tausende von Besuchern anlockt. Traditionell und sehr beliebt ist die Hockete am Wasserhäusle im Zitzmannsbrunnenbachtal.

Doch auch kulturell ist der Verein mit seiner Abteilung "Kunst und Kultur im Farrenstall" (KKF) tätig. Die Konzerte, Comedy- oder Kinderveranstaltungen besuchen auch Leute von weit außerhalb Dornhans. Das KKF-Team organisiere das Programm und stelle die Kontakte mit den Künstlern her.

Kauder wollte, wie er anschließend sagte, diesmal nicht nur über Defizite, sondern auch darüber reden, was schön sei und sich lohne, auf dem Land zu leben. Diesen Aspekt möchte er bei seiner nächsten Sommertour 2017, die noch vor dem Wahlkampf stattfindet (Kauder kandidiert wieder für den Bundestag), erneut aufgreifen. Damit junge Leute aber nicht in Ballungsgebiete abwandern, müsse die Infrastruktur stimmen. "Was früher der Strom war, ist heute das schnelle Internet", betonte Kauder. Und noch einen Punkt hob er hervor: Es reiche nicht aus, dass Einrichtungen vorhanden seien. Sie müssten auch Qualität haben.

Was Lebensqualität im 19. Jahrhundert in Dornhan ausmachte, bekam Kauder im Zitzmannsbrunnenbachtal vor Augen geführt. 1889 ist dort das Wasserhäusle gebaut worden. Damit konnte die Trinkwasserversorgung auf der Dornhaner Platte erheblich verbessert werden. Felix Lehmann hat nach dem Tod von Manfred Schoch beim Heimatverein die Betreuung des Häusles mit der noch funktionierenden Pumpe übernommen. Der 16-Jährige Auszubildende im Dornhaner Rathaus erklärte den Besuchern kompetent die Technik.