Kommunales: Kronenladen soll durch einen Anbau ersetzt werden / Fast zwei Millionen Euro Kosten

Das Rathaus in Dornhan wird saniert. Das Gebäude erhält einen Anbau und einen Aufzug. Der Gemeinderat akzeptierte am Montag das von der Verwaltung vorgeschlagene Raumprogramm.

Dornhan. Der Beschluss war allerdings nicht einstimmig. So manchem Stadtrat fiel es schwer, jetzt schon eine Entscheidung zu treffen. Immerhin geht es um ein Projekt, das nach derzeitiger Kostenschätzung auf mehr als 1,8 Millionen Euro kommt. Der Zeitdruck ist jedoch da: zum einen, weil das Sanierungsgebiet "Balmerstraße", in dem auch das Rathaus liegt, bis Ende 2019 befristet ist, zum anderen weil deshalb noch in diesem Monat ein Antrag für Fördermittel aus dem Ausgleichsstock gestellt werden muss.

Bürgermeister Markus Huber zeigte am Montag dem Gemeinderat auf, welche Flächen mit dem Um- und Anbau zusätzlich gewonnen werden. "Wir haben 655 Quadratmeter im Bestand, künftig werden es rund 840 Quadratmeter sein", sagte er. Da das Notariat auszieht, können 107 Quadratmeter neu mitgenutzt werden. Der Kronenladen, in dem sich die Kämmerei und das technische Bauamt befinden, hat eine Gesamtfläche von 176 Quadratmetern. Wird dieser Gebäudeteil abgerissen und durch einen Anbau ersetzt, so stehen 188 Quadratmeter zur Verfügung.

Die Verwaltung machte deutlich, dass der Kronenladen aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr saniert werden kann. Die bislang dort untergebrachten Fachbereiche werden komplett ins Rathaus verlagert. Bürgerbüro und Standesamt sollen im Anbau eingerichtet werden. Um fürs Rathaus Barrierefreiheit herzustellen, ist außerdem ein Aufzug im Gebäude geplant. Außen, auch das war eine Überlegung, wäre die Anlage zu aufwendig und wird deshalb nicht mehr weiter verfolgt.

Bürgermeister Markus Huber versicherte, dass das Konzept "grundsätzlich förderfähig" ist. Die Ausgleichsstockstelle im Regierungspräsidium habe sogar angeregt zu prüfen, ob der Anbau unterkellert werden könne. Damit würde Lagerraum für die Registratur und die Unterbringung der Archivunterlagen aus den Ortsteilen Leinstetten, Weiden und Marschalkenzimmern geschaffen.

Allerdings würden sich dann auch die Sanierungskosten um 180 000 auf 1,995 Millionen Euro erhöhen. Dafür konnte sich im Gremium niemand aussprechen. "Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist sehr kritisch", meinte Paul Herbstreuter zur Unterkellerung. Er ist überzeugt, dass bis in zehn Jahren ohnehin alles Schriftliche digitalisiert wird. Alois Schanz erklärte sich bereit, dem Raumprogramm ohne Keller zuzustimmen. Bürgermeister Huber bestand dann auch nicht auf einen Keller, obwohl er durchaus Vorteile mit zusätzlichen Flächen sah.

Mehrere Stadträte hatten bei dem vorgelegten Raumprogramm ohnehin ihre Bedenken: "Für mich ist es zu aufgebläht und zu teuer", sagte Rainer Rais. Wenn das Notariat und die Garage mitgenutzt würden, reiche der Platz, fand Gerhard Pfau. Die Mehrheit von 13 Stadträten votierte für das vorgeschlagene Raumprogramm, vier waren dagegen, außerdem gab es eine Enthaltung.

Die Stadt rechnet mit einer Förderung aus Sanierungsmitteln in Höhe von 668 000 Euro sowie mit Ausgleichsstockmitteln von 500 000 Euro. Folglich verbleibt ein Eigenanteil (ohne Keller) von 647 000 Euro.