Die Kursteilnehmer und ihre Familien freuen sich über die Urkunden. Unterrichtet werden sie von ehrenamtlichen Lehrern wie Edgar Moosmann (ganz hinten, rechts) und Urte Struppe (ganz hinten, Zweite von links). Foto: Bienger Foto: Schwarzwälder-Bote

Flüchtlinge: Deutschkurs-Teilnahmeurkunden für zwölf Asylbewerber / Grillfest leitet Sommerpause ein

Rund 30 Asylbewerber leben zurzeit in Dornhan. Die fremde Sprache zu lernen, ist für viele nicht leicht. Wie gut, dass es Ehrenamtliche gibt, die ihnen dabei helfen. Für zwölf Deutschkurs-Teilnehmer gab es gestern Urkunden.

Dornhan. Verlockende Düfte zogen gestern durch den Pfarrgarten der evangelischen Kirchengemeine. Neben dem Gemeindehaus wurde der Grill angefeuert, auf dem Steaks, Würstchen und Gemüse brutzelten. Dazu gab’s selbst gemachte Salate, die die Flüchtlinge mitgebracht hatten. In lockerer Atmosphäre feierten sie zusammen mit den ehrenamtlichen Helfern und einigen Dornhaner Bürgern ein Sommerfest, organisiert vom Arbeitskreis Asyl.

Beim gemeinsamen Austausch konnten die neu erworbenen Sprachkenntnisse gleich ausprobiert werden. Denn in den vergangenen Wochen haben zwölf Neuankömmlinge aus Syrien, Afghanistan und Pakistan in Kleingruppen Deutsch gebüffelt. Die Mühe hat sich gelohnt: Gestern erhielten die Teilnehmer eine Unterrichtsbescheinigung; fünf von ihnen werden ab September an einem Integrationskurs teilnehmen. Den Einstufungstest haben sie bereits bestanden.

Ermöglicht haben diesen Erfolg die ehrenamtlichen Helfer vom Arbeitskreis Asyl. Rund 20 Personen kümmern sich seit Monaten um die Flüchtlinge, begleiten sie zu Ärzten, Behörden oder zum Sport. Alle sechs Wochen findet ein Begegnungscafé für Geflüchtete und Einheimische statt. Inzwischen, sagt Urte Struppe, eine der ehrenamtlichen Deutschlehrerinnen, hätten sich viele der Flüchtlinge gut in Dornhan integriert: "Einige Kinder sind schon in der Kita oder in der Schule, eine Familie lebt bereits in einer eigenen Wohnung. Viele der jungen Männer treiben Sport, und auch sonst funktioniert alles gut." Dankbar sei man vor allem der evangelischen Kirchengemeinde, die den Gruppen und Projekten immer wieder ihre Räume zur Verfügung stellt.

Vor einiger Zeit hat der Asylkreis auch das Projekt "Wir sprechen Deutsch" gestartet. Darin wird die deutsche Sprache auf spielerische Art geübt, etwa durch Malen, Geschichten lesen oder einen Stadtspaziergang. Ab September, nach der Sommerpause, sollen weitere Veranstaltungen stattfinden. Dazu sucht der Asylkreis noch ehrenamtliche Sprachbegleiter, die bereit sind, etwa zwei Stunden pro Woche zu investieren.