Die neue CNC-Maschine sieht imposant aus. Foto: Schwarzwälder-Bote

CNC-Anlage: Steinmetzbetrieb von Lothar Kaufmann in Dornhan hat neue Maschine in Betrieb genommen

Von Hand sägen war gestern: Weil der Beruf des Steinmetz komplexer wird und die Nachfrage nach besonderen Grabsteinen steigt, muss auch die Technik aufrüsten. "Lothar Kaufmann Natursteine" hat dafür in eine moderne CNC-Anlage investiert.

Dornhan. Mit einem großen Sortiment an Grabmalformen und Skulpturen in Seil-, Schleif- und Bildhauertechniken, mit der Restauration und mit allem um Haus und Garten bei Topqualität in puncto Material und Verarbeitung wirbt die rund zehn Mitarbeiter starke Firma Kaufmann in Dornhan.

Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, aber auch, um nicht mehr auf die Importländer China und Indien angewiesen zu sein, haben sich die Brüder Stephan und Simon Kaufmann für eine vollautomatische CNC-5-Achs-Maschine aus Portugal entschieden. "Zwei Jahre haben wir geplant und im letzten Sommer wurde die Maschine, die passgenau für unseren Betrieb angefertigt wurde, in Betrieb genommen", freut sich Juniorchef Simon Kaufmann über die Errungenschaft.

Das neue CNC-Bearbeitungszentrum sei eine der größten Anlagen, die es in Deutschland gibt, erklärt der Steinmetzmeister. Rund 350 000 Euro hatte der Familienbetrieb investiert. Ziel ist es, auf die gesteigerte Nachfrage der Groß- und Einzelhändler besser eingehen zu können.

Die Neuanschaffung bietet jetzt die Möglichkeit, Platten oder Bodenbeläge in Küchen und Bädern, Treppen, Brunnenanlagen, Skulpturen und Grabanlagen nach den Vorstellungen des Käufers zu fertigen. "Wenn ein Kunde beispielsweise ein Tierporträt fordert, scannen wir das Objekt mit einem Laser ab, um ein dreidimensionales Computermodell herzustellen, das die Maschine komplett selbstständig fräsen kann", erklärt der junge Handwerker.

Mit der Neuanschaffung kann Kaufmann jetzt komplexe Werkstücke mit hoher Maß- und Formgenauigkeit durch Dreh- und Fräsbearbeitung herstellen. Zudem ist die automatisierte Fünf-Seiten-Bearbeitung möglich. Diese biete unbegrenzte Möglichkeiten hinsichtlich der Teilegrößen und -formen, so Simon Kaufmann, der wie sein Bruder Stephan im elterlichen Betrieb arbeitet.

Die große Z-Achse für hohe Werkstücke, ein 40-facher vollautomatischer Werkzeugwechsel und nur ganz kurze Standzeiten machen effizientes Arbeiten möglich: "Polieren, sägen und bearbeiten, das geht alles in einem."

Technisch sei man eigentlich immer "up to date" gewesen, hatte doch der Betrieb in den vergangenen zehn Jahren rund eine Million Euro in den Standort Dornhan investiert, erinnert Simon Kaufmann an die Innovationen seines Vaters Lothar Kaufmann. Der Firmenchef hatte den Maschinenpark des Unternehmens über die Jahre kontinuierlich modernisiert und auf CNC-gesteuerte Sägen- und Polierautomaten umgestellt.

Großen Wert legen die Brüder auf die Verarbeitung heimischer Steine. Durch die eigenständige Gewinnung von Material aus Steinbrüchen in den Alpenländern ist die Firma heute gut aufgestellt und kann der Nachfrage nach heimischem Naturstein nachkommen.

Der Abbau im Steinbruch bleibe eine Herausforderung. "So wollen wir im Frühjahr 2017 eine Kooperation mit einem kleinen Steinbruch in Südtirol beginnen", erklärt Kaufmann. Mit einem Steinbruch in den Alpen besteht bereits ein Vertrag über das weltweite Vermarktungsrecht des Materials Pyrengrau.