Jörg Baumann und Dieter Bronner berichten über Kleindenkmalerfassung auf Dornhaner Gemarkung

Von Ingrid Vögele

Dornhan. Der Schwarzwaldverein Dornhan eröffnete das neue Wanderjahr mit einem Vortrag über Kleindenkmale im Landgasthof Brachfeld.

Vereinsmitglieder und ehrenamtliche Helfer haben in den vergangenen zwei Jahren Kleindenkmale in und um Dornhan erfasst. Aus über 570 verschiedenen Zeugen der Vergangenheit stellten Jörg Baumann und Dieter Bronner die herausragenden Stücke vor.

Baumann definierte den Begriff "Kleindenkmal", stellte beteiligte Vereine und Personen, die Ausrüstung und den gegenwärtigen Stand im Ablauf einer Erfassung vor. Breiten Raum nahmen die Grenzsteine ein. Der älteste beeindruckte mit der Jahreszahl 1612. Ein Dreieckiger von 1818 weist entsprechend seinem Standort auf den Grenzpunkt Dornhan – Betzweiler – Busenweiler hin. Eine Besonderheit steht im Forstwald von Marschalkenzimmern. Der Grenzstein von 1734 trägt das Wappen von Württemberg in erhabener Form. Eine Grenzbodenplatte von 1687 wurde beim Mähen zufällig entdeckt. Betzweiler kann ein Grenzpfahl sein eigen nennen.

Zugewachsen und vermoost mussten die Steine zuerst gründlich gereinigt werden. Mit weißer Kreide nachgefahren, erschienen Inschriften, Wappen, ein Bischofsstab oder eine Pflugschar. Alles konnte man beim Vortrag auf ausgezeichnetem Bildmaterial sehen.

Interessant war auch die Bedeutung zweier Original-Zeugen. Das sind kleine Tonplatten mit Motiv, die in einer bestimmten geheimen Anordnung unter den Grenzsteinen zur Kontrolle liegen.

Sühnekreuze als Erfüllungsteil von Sühneverträgen, um eine Blutfehde zu beenden, wurden vorgestellt. Eines wies deutlich mit Schere und Pflugschar auf eine tödliche Streiterei zwischen einem Schneider und Bauern in Fürnsal hin. Hochgerichte, Brunnen und Brunnenstuben, das ehemalige Naturschwimmbad des Heimbachs, Kapellen in Bettenhausen und Leinstetten, Kreuze, eine Lourdes-Gruppe, alte Wasserversorgungen, weitere Gedenksteine, besonders einer, der auf ein Unglück am 23. Dezember 1871 hinwies, die Flakstellung in Dornhan, alles wurde von den Zuhörern interessiert aufgenommen, zumal die Funde von Bronner historisch belegt wurden.

Erst recht, wenn damit eine Anekdote verbunden war, wie zum Beispiel Horb zu seinem Namen kam. Die Geschichte über die Gruft des Freiherrn von Frank aus Straßburg erheiterte genauso wie das Erlebnis beim Steinreinigen im Wald, als das Wildschwein in der angrenzenden Dichtung Reißaus nahm.

Der Vorsitzende Ingo Meyer bedankte sich bei den beiden Referenten für die lehrreiche und kurzweilige Zusammenfassung.