Lissy Mutschler (Mitte) zeigt den Teilnehmern, welche Heilkräuter auf der Wiese zu finden sind. Foto: Vollmer Foto: Schwarzwälder-Bote

Exkursion: Schwarzwald-Guide Lissy Mutschler erklärt die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe

Naturpädagogin und Schwarzwald-Guide Lissy Mutschler leitete in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und der Stadt-apotheke Dornhan am Ostersamstag eine Kräuterexkursion.

Dornhan-Fürnsal. Die Resonanz, Apothekenkräuter und essbare Wildplfanzen kennenzulernen, war groß. Was grünt und blüht, dient nicht nur als Augenschmaus. Kräuter schmecken vorzüglich und haben zudem zahlreiche gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, erklärte Mutschler den vielen Teilnehmern. Die Expertin wollte aufzeigen, was im Frühling blüht und vor allem, was man damit macht. So wurden grüne Blätter zerrieben, gekaut und deren Gerüche prüfend eingeatmet.

Als erstes kam der zurzeit üppig blühende Löwenzahn an die Reihe. Die Blätter schmecken leicht bitter und lassen sich perfekt zu einem Salat kombinieren. Die Blüten, farblich eine schöne Dekoration, seien auch für Gelee, Sirup oder Honig geeignet. Den Blüten und Blättern des Löwenzahns werden blutreinigende und harntreibende Wirkungen zugeschrieben. Gerne probierten die Teilnehmer das mitgebrachte Löwenzahn-Chutney.

Dann ging es weiter zur Pimpinelle, die in Wolfgang von Goethes grüner Sauce nicht fehlen durfte. Anschließend erfuhr man den Standort der echten Schlüsselblume und den der hohen Schlüsselblume. Im Reich von Bärlauch und Mädesüß erklärte die Naturpädagogin die Unterscheidungsmerkmale von Bärlauch und seinen giftigen Doppelgängern Maiglöckchen und Herbstzeitlose. Mädesüß werde gerne zum Aromatisieren von Wein und Süßspeisen genutzt. Es wird durch den hohen Gehalt an Acetylsalicylsäure oft als natürliches Aspirin bezeichnet.

Die Heilkraft der Schafgarbe mit ihren Bitterstoffen für Galle, Leber und Magen und ihrer entzündungshemmenden Wirkung ist unumstritten. Passend und sehr farbig erzählte Mutschler Mythen über die Geheimnisse einiger Wildkräuter, in denen gefühlte und wahrgenommene Erlebnisse mit den Pflanzen steckten. Betörend, der Geruch des wilden Thymians, ein Lippenblütlergewächs, das auch Quendel genannt wird. Zum Erstaunen aller wäscht die Fachberaterin ihre Outdoor-Kleidung mit hervorragenden Waschmitteln aus der Natur. In hoher Konzentration würden Saponine im Efeu und der Kastanie auftreten, erklärte sie. Diese Saponine haben seifenähnliche Eigenschaften.

Die Natur biete so vieles und das kostenlos. Der Giersch, geliebt und gehasst, durfte bei der Wanderung nicht fehlen. Die Kräuterexpertin überzeugte dann doch, dass der Giersch, der als wahres Vitamin-C-Wunder gilt, im Garten seine Berechtigung habe.

Das Wasser, das sie bei einer kleinen Pause reichte, war angenehm angereichert mit Blüten und Blättern. Neben der gesundheitsfördernden Wirkung beeinflusse die Natur in großem Maße auch Geist und Seele. Davon ist Lissy Mutschler als Naturpädagogin überzeugt.