Heinzelmann-Nachfahren treffen sich in Marschalkenzimmern / Ehepaar aus Kentucky organisiert Zusammenkunft

Von Günter Rössler

Dornhan-Marschalkenzimmern. Ein Gedenkstein auf dem Friedhof in Marschalkenzimmern hat es ihnen angetan: Den wollten die Besucher aus den Staaten unbedingt begutachten. Allein waren Margret und Grant Morton aus Jeffersonville (Kentucky) dabei nicht. Sie hatten das Verwandtschaftstreffen angestoßen, am Ende kamen 30 Personen in Marschalkenzimmern zusammen.

Die Nachkommen der Familie Heinzelmann kamen aus dem ganzen Kreis Rottweil. Die dritte Generation, Margret und Grant Morton, reiste sogar aus den USA an. Die beiden ließen sich im Hotel Löwen nieder, um den Ort und den Friedhof anzusehen. Margrets Mutter Friederike, geborene Heinzelmann, wurde als jüngstes von vier Kindern im Jahr 1902 in Marschalkenzimmern geboren. Friederikes Eltern, Johann Georg und seine Frau Christine, geborene Zeller, starben bereits in den Jahren 1905 und 1906. Wie früher üblich wurden die Kinder auf die Verwandtschaft verteilt. So kam Rita zu ihrem Vetter Andreas Heinzelmann nach Boll. Zwei leibliche Geschwister sind im Jahr 1923 in die USA ausgewandert. Zwei Jahre später folgte Rita diesen. Dort heiratete sie Willi Grau, der aus Dillingen stammte. Gemeinsam hatten sie drei Kinder. Das jüngste ist Margret Morton.

Diese hatte im Jahr 2001 die Idee, ein bleibendes Andenken an ihre Großeltern, Eltern und Geschwister in Marschalkenzimmern zu errichten. In Absprache mit der Gemeindeverwaltung wurde vor zwölf Jahren eine Steinbank mit Inschriften am Eingang des Friedhofs aufgestellt. Das Budget wurde nicht ganz verbraucht, und so wurde der Rest für die Renovierung der Friedhofskirche gespendet. Erfreut waren die Nachkommen bei ihrem Besuch in Marschalkenzimmern, dass die Sitzbank in bestem Zustand ist. Bürgermeister Markus Huber und Ortsvorsteher Gerhard Röhner wurden mit allen Heinzelmann-Nachkommen von den Amerikanern zu einem Plausch in den "Löwen" eingeladen. Dort kamen auch die karge Zeit nach der Jahrhundertwende und Erlebnisse bis heute zur Sprache. Locker und heiter unterhielt sich die Verwandtschaft, auch in dem Bewusstsein, dass diese Begegnung einmalig war. Zur Erinnerung an den Geburtsort der Großeltern beschenkten die Ortsvertreter die amerikanischen Gäste mit der Ortschronik.